DSV-Sportdirektorin Orgeldinger: Keine Medaillenvorgaben
Falun (dpa) - Wie die deutschen Ski-Asse fiebert auch DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger der WM in Falun entgegen. Vor der Eröffnung der Titelkämpfe spricht sie über Ziele, Wünsche und Prämien.
Was erwarten Sie von den deutschen Athleten bei der WM?
Karin Orgeldinger: Wir haben immer betont, dass wir keine Medaillenvorgaben machen. Im Team haben wir abgestimmt, dass wir insgesamt zwölf Medaillen bei der nordischen WM und den Titelkämpfen im Biathlon machen wollen. Das ist unsere Zielsetzung. Die Vorergebnisse stimmen uns zuversichtlich.
Wie schätzen Sie die Lage in den einzelnen Teilbereichen ein?
Orgeldinger: Bei den Skispringern sind wir sehr zufrieden damit, wie die Saison bisher abgelaufen ist. Bei der Vierschanzentournee war eine kleine Welle drin. Wir sind enorm froh darüber, wie das Team dies bewältigt hat und jetzt in guter Form ist. Die Nordischen Kombinierer haben auch in diesem Jahr wieder in fast kompletter Mannschaftsstärke ihre Ansprüche in der absoluten Weltspitze angemeldet. Natürlich haben wir an der einen oder anderen Stelle eine höhere Erwartung gehabt. Das ist im Langlauf der Fall gewesen. Aber wir sind mit allen Teams so aufgestellt, dass wir Medaillenpotenzial haben.
Welche Rolle wird das Material spielen?
Orgeldinger: Eine große. Wir werden die besten Bedingungen für unsere Athleten schaffen. Da haben wir uns mit den Teams intensiv abgestimmt. Man muss auf alle Bedingungen reagieren können.
Wenn Sie sich eine Medaille aussuchen könnten: Über welche wären Sie besonders erfreut?
Orgeldinger: Wir freuen uns über jede Medaille, denn wir wissen, wie hart die Athleten dafür arbeiten. Natürlich wird es Überraschungen geben, aber auch die eine oder andere Enttäuschung. Da vermag ich nicht zu sagen, welche Medaille wichtiger ist. Sie sind alle sehr wertvoll.
Hat der Verband einen finanziellen Anreiz geschaffen?
Orgeldinger: Ja, wir werden Prämien auszahlen. Wir werden aber erst nach der Saison festlegen, in welcher Höhe. Das haben den Athleten kommuniziert. Wir werden schon eine adäquate Regelung finden, dass es eine faire Ausschüttung geben wird.
Für Sie ist es die erste Ski-WM als Sportdirektorin Nordisch. Empfinden Sie Lampenfieber?
Orgeldinger: Es ist natürlich ein gewisser Vorstartzustand da wie bei den Athleten auch. Es muss ja alles funktionieren, wir müssen auch hinter den Kulissen den Job professionell erledigen. Es ist ein Kribbeln da. Ich freue mich richtig darauf.
Die komplette WM-Mannschaft wohnt anders als bei Olympia und vielen vorangegangenen Weltmeisterschaften dieses Mal unter einem Dach. Wie wichtig ist das?
Orgeldinger: Ich sehe das als Vorteil. Für das Teamgefüge ist es sicher positiv, dass alle eng beieinander sind und man nicht so weit auseinander wohnt. Das wird eine gute Sache für uns.
Hat der Verband seine Hausaufgaben erledigt?
Orgeldinger: Wir haben im Vorfeld akribisch daran gearbeitet, dass die Mannschaft beste Bedingungen vorfindet. Die WM kann kommen.