Weltcup in Pyeongchang Erfahrungen sammeln: Langläufer lernen für Olympia

Pyeongchang (dpa) - Die Aussicht von Elisabeth Schicho auf ein nachträgliches WM-Ticket währte nur kurz. Die Langläuferin aus Schliersee hatte beim Weltcup in Pyeongchang im Skiathlon über jeweils 7,5 Kilometer in beiden Stilarten mit Rang acht ihr bestes Karriere-Ergebnis erzielt.

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Doch Andreas Schlütter erstickte die aufkeimende Hoffnung. „Wenn ein Podiumsplatz herausgesprungen wäre, hätte man sicher noch einmal nachdenken müssen. Bei Platz acht aber nicht“, sagte der Sportliche Leiter der DSV-Läufer.

Grund: Beim Olympia-Test war die gesamte Weltelite daheim geblieben. Auch die deutschen Langläufer, die für die Weltmeisterschaften ab 22. Februar in Lahti infrage kommen, bereiten sich derzeit in europäischen Gefilden vor. So war die Konkurrenz nicht vergleichbar. „Wir hatten von vornherein diesen Weltcup nicht mehr in unsere Nominierungskriterien einbezogen“, erklärte Schlütter, der dennoch mit Schicho zufrieden war. „Es war eine ordentliche Leistung, ebenso wie die von Thomas Wick“, sagte Schlütter. Wick hatte bei den Herren als Elfter den angestrebten Top-10-Rang nur ganz knapp verpasst. Die Siege gingen an Justyna Kowalczyk aus Polen und Petr Sedow aus Russland.

Warum man sowohl Schicho als auch Wick nicht mit zur WM nimmt, zeigte sich im Team-Sprint. Da mussten beide an der Seite von Laura Gimmler beziehungsweise Andy Kühne die namentlich nahezu unbekannte Konkurrenz ziehen lassen. Rückstände um eine Minute auf die Sieger Schweden und Russland waren einfach zu groß.

Ohnehin wollten die Deutschen den Weltcup für andere, wichtige Dinge nutzen. „Wir haben viele Erfahrungen in Richtung Olympia gemacht“, erklärte Schlütter. Das Streckenprofil sei absolut olympiawürdig. „Da können wir nun unser Sommertraining danach ausrichten“, sagte der ehemalige Weltklasse-Läufer. Auch die Skitechniker lernten viel. „Der Schnee in Asien ist schon etwas besonderes ist. Und in Pyeongchang können die Verhältnisse innerhalb kurzer Zeit wechseln. Man muss sich auf starke Sonneneinstrahlung ebenso einstellen wie auf heftigen, böigen Wind, der zur Verwehungen auf den Strecken führen kann“, erklärte Schlütter. Insofern war der Aufenthalt der Trainer und Techniker wichtiger als die Ergebnisse.