Hermann Weinbuch: Es war besonders emotional
Falun (dpa) - Nach dem WM-Gold der deutschen Nordischen Kombinierer im Teamwettbewerb stellte sich Bundestrainer Hermann Weinbuch den Fragen der Journalisten.
War das der schönste Sieg ihrer Trainerkarriere?
Hermann Weinbuch:Jeder WM-Titel und jeder Olympiasieg ist schön. Aber man muss bei jedem Erfolg auch die Vorgeschichte sehen. Da es solange gedauert hat, war es besonders emotional. Schön, dass jetzt die Fragen danach nicht mehr kommen und der Druck weg ist.“
Wie wichtig war Eric Frenzel für den Erfolg?
Weinbuch:Ich habe zum Eric gesagt, ich bin stolz auf dich. Er ist ein toller Champion. Mit dem vierten Platz im Einzel hat er sein Ziel nicht erreicht, aber er hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Er hätte auch traurig sein können. Aber es ist doch das Schöne, dass es nicht durch eine Einzelleistung passiert ist, sondern durch ein kompaktes Team. Jeder hat sein Ding gemacht, sogar etwas mehr, als wir erwartet haben. Aber auch da hat der Eric etwas herausgestochen, dass er nach der vermeintlichen Niederlage unbedingt den Sieg wollte.
Und Johannes Rydzek?
Weinbuch:Nach dem Einzelsieg haben wir gesagt, er ist jetzt soweit, er ist jetzt so stark. Deshalb haben wir in hinten laufen lassen. Damit habe ich schon öfter geliebäugelt, aber da war er mental noch nicht so weit. Jetzt habe ich gespürt, dass er das schaffen kann. Er hat früher oft taktische Fehler gemacht, da gab es auch Tränen bei ihm. Jetzt ist er innerlich so gefestigt und glaubt daran, dass der Erfolg passieren kann. Das hat ihm einen zusätzlichen Kick gegeben.
Was gab aus ihrer Sicht letztlich den Ausschlag für den Sieg?
Weinbuch:Dass jeder seine Aufgaben erfüllt hat. Es war total begeisternd, wie stark und stabil sie waren. Es hat einfach zusammengepasst. Sie waren ein Team und haben sich ergänzt. Das erfüllt mich mit Stolz.
Wie erklärt es sich, dass Sie schon solange erfolgreich arbeiten?
Weinbuch:Die Jungs wissen, woran sie bei mir sind. Ich bin offen und fair. Und ich stelle mich auch manchmal in den Hintergrund, damit Ronny Ackermann und Kai Bracht neue Impulse einbringen können. Die beiden machen eine super Arbeit. Ich bin froh, dass ich solche Co-Trainer habe. Wenn es gut läuft, lasse ich sie machen. Wenn nicht, versuche ich mein Wissen einzubringen. Es schaut so aus, als würde das gut funktionieren.