Ziele verfehlt Langläufer gehen in WM-Sprint-Entscheidung leer aus
Lahti (dpa) - Die deutschen Langläuferinnen haben den erhofften Final-Platz zum Start der 51. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Lahti verfehlt.
Hanna Kolb aus Buchenberg scheiterte in der Vorschlussrunde des Freistil-Sprints und wurde als beste Deutsche Elfte. Damit wartet der DSV seit Claudia Nystads Silbermedaille 2003 weiter auf Sprint-Edelmetall. Als erste Weltmeister von Lahti wurden die norwegische Olympiasiegerin Maiken Caspersen Falla und Federico Pellegrino aus Italien gefeiert.
Die Enttäuschung im deutschen Lager war dennoch nur verhalten. Ganz klar war zuvor die Finalteilnahme bei den Damen als Ziel ausgegeben worden. Doch den Athletinnen gelang es nicht, in den von Taktik geprägten Rennen sich in günstige Positionen zu bringen.
„Wir hatten nach dem Prolog eine Super-Ausgangsposition mit vier Läuferinnen in den Viertelfinals. Dort haben wir uns etwas schwer getan“, sagte Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter der deutschen Langläufer. Lob gab es von ihm für Hanna Kolb: „Für Hanna war es der beste Sprint. Sie hat zum Saisonhöhepunkt ihr Leistungsoptimum gebracht.“
Kolb wusste nicht, ob sie sich ob des elften Platzes freuen oder der verpassten Finalchance nachtrauern soll. „Ich hätte überholen sollen, als die anderen etwas gebummelt haben. Das sind die kleinen Entscheidungen innerhalb von wenigen Zehntelsekunden, in denen man auch mal falsch liegen kann“, sagte die Allgäuerin. Ihr fehlte in der entscheidenden Phase die Kraft, um noch einmal an die Konkurrenz heranzukommen. „Das Finale war ein hochgestecktes Ziel, weil es einige Top-Sprinterinnen gibt. Aber es war auch nicht unmöglich, es zu erreichen“, sagte Kolb.
Richtig enttäuscht war die noch höher eingeschätzte Sandra Ringwald, für die im Viertelfinale Schluss war und die auf Rang 14 gewertet wurde. „Ich bin bitter enttäuscht vom Wettkampf. Ich hatte mir erhofft, dass es weiter nach vorn geht. Aber ich war etwas defensiv, zu weit hinten drin“, sagte sie. Als sie im Stadion noch einmal angreifen wollte, strauchelte sie im Kampf gegen die Russin Julia Belorukowa. Damit verlor sie kurzzeitig den Rhythmus und Geschwindigkeit, die ihr dann auf der Zielgeraden fehlten.
Ein zufriedenes Lächeln gab es von der jungen Sofie Krehl, die als Zwölfte in der Qualifikation ins Viertelfinale gekommen war und als 17. das Rennen beendete. „Mein erstes WM-Rennen war eine echt tolle Erfahrung. Ich bin sehr zufrieden“, sagte die Oberstorferin, die erst am Dienstag als Nachnominierte in Lahti eingetroffen war.
Das erwartete Abschneiden gab es bei den Herren, auch wenn dort die Zielstellung Halbfinale hieß. Sebastian Eisenlauer hatte jedoch einen extrem schweren Viertelfinallauf mit dem späteren Weltmeister Pellegrino erwischt. Am Ende belegte er Rang 20. Insgesamt war seine Saison nicht wie gewünscht gelaufen. Gleich mehrere Erkrankungen brachten ihn aus dem Konzept. „Es geht Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Aber ich brauche noch den ein oder anderen Wettkampf, um wieder der Alte zu sein“, meinte Eisenlauer.