Deutsche Skispringer bei Mixed-Premiere auf Platz vier

Lillehammer (dpa) - So hatte sich das deutsche Team die Winter-Premiere des neuen Mixed-Wettbewerbs der Skispringer nicht vorgestellt.

Beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer kamen Ulrike Gräßler, Richard Freitag, Carina Vogt und Severin Freund mit 875,7 Zählern nicht über Platz vier hinaus und verpassten damit die anvisierten Podestplätze. Erster Saisonsieger wurde Norwegen mit Maren Lundby, Tom Hilde, Anette Sagen und Anders Bardal, die beständig sprangen und mit 983,1 Punkten Japan (966,0) und Italien (899,0) auf die weiteren Plätze verwiesen.

Untröstlich war Carina Vogt aus Degenfeld, die im Training den besten Eindruck im Frauen-Team hinterlassen hatte und deshalb von Bundestrainer Andreas Bauer an Position drei aufgestellt worden war. Sie rutschte bei ihrem ersten Versuch förmlich über den Schanzentisch und landete bei 68 Metern, der schlechtesten Wettkampfweite überhaupt.

„Ich weiß nicht, woran es lag. Nervös war ich nicht, ich habe ja schon ein paar Mannschaftsspringen mitgemacht. Ich muss das Ganze noch mal analysieren“, meinte die 20-Jährige und bedankte sich bei ihren Teamkollegen. Diese sorgten mit soliden Sprüngen dafür, dass die deutsche Mannschaft überhaupt in den zweiten Durchgang kam. Aber auch im Finale blieb Vogt mit 82 Metern weit unter ihren Möglichkeiten.

Vor allem die beiden Vorzeigespringer von Männer-Bundestrainer Werner Schuster präsentierten sich einen Tag vor dem ersten Einzelspringen auf der Normalschanze schon in solider Form. Trotz Regens und wechselnder Winde überzeugten Freitag und vor allem Freund. Der Rastbüchler, der im Frühjahr eine Bandenscheibenoperation vornehmen lassen musste und sehr spät in das Sommer-Training einstieg, flog allen davon.

„Ich fühle mich richtig gut. Das war ein solider Wettkampf-Einstieg“, bemerkte Freund und kündigte noch große Taten im bevorstehenden Winter an. „Ich freue mich auf die Wettkämpfe“, betonte der Bayer. Das Resultat der Mannschaft wollte er nicht besonders kommentieren. „Klar wollen wir auf das Podest. Das Niveau dazu haben wir und wir werden weiter daran arbeiten“, sagte er.

Die beiden Bundestrainer stimmten ihm zu. „Carina war heute technisch schlecht. Da hat sie viel liegenlassen. Angesichts der Bedingungen aber möchte ich zum Niveau unserer Mannschaft nicht viel sagen“, meinte Bauer. Schuster war mit seinen beiden Protagonisten zufrieden: „Aber auch wir haben noch Luft nach oben. Es war eine ordentliche Leistung - nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Erstes prominentes Opfer des neuen Reglements wurden die favorisierten Österreicher. Bei der Anzugkontrolle wurde bei Andreas Kofler ein größerer Spielraum als die genehmigten zwei Zentimeter gemessen, was zur Disqualifikation führte.