Wintersport Geiger lobt Ruhe der Skispringer: „Von allen Seiten Dresche“
Trondheim · Der erste WM-Wettkampf mit der ersten Medaille für Andreas Wellinger ist für die deutschen Skispringer wie eine Erlösung. Teamkollege Karl Geiger gibt anschließend Einblicke in harte Wochen.
Karl Geiger fühlt sich nach dem starken WM-Auftakt der deutschen Skispringer bestätigt. „Ich habe es vor ein paar Wochen schon gesagt, als wir wirklich mit Füßen getreten wurden: Schreibt uns nicht ab! Das sollte man nie tun“, sagte der 32-Jährige in Trondheim. „Wir wissen, dass wir eine unglaubliche Qualität im Team haben.“
Im ersten Wettkampf der Springer bei den Titelkämpfen in Norwegen hatte Teamkollege Andreas Wellinger völlig überraschend die Silbermedaille auf der Normalschanze gewonnen. Geiger selbst war Vierter geworden. Im Weltcup sprang das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher zuletzt nur hinterher, wartet seit Mitte Dezember auf einen Podestplatz. Nun war die Freude über den Erfolg umso größer.
Geiger nimmt Trainer in Schutz
„Es ist kein Zuckerschlecken“, sagte Geiger nach bitteren Wochen mit harter Kritik. „Wir haben versucht, bei uns zu bleiben und die Ruhe zu behalten. Wenn man von allen Seiten Dresche kriegt, ist das nicht einfach. Heute ist ein wichtiger Tag, wir sind belohnt worden.“ Der Oberstdorfer lobte auch den Coach und seine Assistenten: „Ich muss die Trainer in Schutz nehmen. Sie machen sehr, sehr gute Arbeit.“
Geiger freut sich nun auf die anstehenden Entscheidungen auf der Großschanze. „Natürlich können wir da jetzt mit einem breiten Kreuz auftreten“, sagte er. „Die Medaille kann uns keiner mehr wegnehmen - auf der Großen gibt's nochmal drei zu holen.“
© dpa-infocom, dpa:250303-930-391885/1