Koch siegt vor Morgenstern - DSV-Springer schwach

Harrachov/Tschechien (dpa) - Mit dem ersten Weltcupsieg seiner Karriere hat der Österreicher Martin Koch den Höhenflug von Vierschanzentourneesieger Thomas Morgenstern gestoppt.

Beim Skiflug- Weltcup in Harrachov setzte sich Koch mit Sprüngen von 211,5 und 213 Metern vor seinem Landsmann durch, der dank des zweiten Platzes die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung ausbaute. Dritter wurde Adam Malysz aus Polen.

Die deutschen Skispringer spielten nur eine Nebenrolle. Michael Neumayer kam als bester DSV-Starter auf den 14. Platz. Felix Schoft wurde 20., Martin Schmitt landete abgeschlagen auf dem 30. Rang. Maximilian Mechler als 32. und Danny Queck auf Platz 35 verpassten das Finale. Christian Ulmer wurde disqualifiziert.

„Ich hatte schlechte Bedingungen, aber die Sprünge waren auch nicht top“, meinte Neumayer. Der Berchtesgadener kam auf 180 und 178 Meter. Schoft steigerte sich nach 167 Metern im Finale auf 194 Meter und schwärmte danach: „Die magische Marke liegt immer noch bei 200 Meter. Aber ich war nah dran. Es ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn man wie ein Vogel runterfliegt und das Polster unter sich spürt.“

Schmitt wollte nach der verpatzten Tournee im Riesengebirge eigentlich Selbstvertrauen tanken. Stattdessen gab einen weiteren Rückschlag für den 32 Jahre alte Routinier. „Ich wusste schon vorher, dass es hier nicht einfach für mich wird. Ich kann trotzdem einiges mitnehmen. Das Ergebnis macht mir nichts aus. Das ist nicht tragisch, denn man muss den gesamten Prozess im Auge behalten“, sagte Schmitt.

Nur 173 und 119 Meter standen für ihn zu Buche. „Auch wenn es blöd klingt, der zweite Sprung war besser als der erste. Ich springe nicht so gut weg, weder athletisch noch technisch. Da wirken sich solche extrem schweren Bedingungen dramatisch aus“, erklärte Schmitt.

Zwei Tage nach seinem Tournee-Triumph lag Morgenstern als Halbzeit-Führender auf Siegkurs, wurde dann aber von Koch noch überflügelt. Nach Sprüngen auf 196,5 und 190,5 Meter bei deutlich verkürztem Anlauf fehlten Morgenstern 3,3 Punkte zum 21. Weltcupsieg. In der Gesamtwertung liegt der 24-Jährige mit 983 Zählern deutlich vor seinem Landsmann Andreas Kofler (621), der in Harrachov wie ein Großteil des deutschen Weltcup-Teams pausiert.