Souveräner Sieg Unglaublicher Einstieg von Freund in Kuusamo

Kuusamo (dpa) - Severin Freund schaute ungläubig zur Anzeigetafel und konnte seine Freude kaum zeigen. Einfach unwirklich erschien dem Bayer, was beim zweiten Skisprung-Weltcup des noch jungen Winters passiert war: Sieg und Spitzenposition im Gesamtklassement.

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146 und 138 Meter bedeuteten über zehn Punkte Vorsprung vor dem Norweger Daniel Andre Tande. Dritter wurde der Österreicher Manuel Fettner.

Freund suchte vergeblich nach Erklärungen für das so nie zu erwartende Comeback. Im April hatte er sich einer Hüftoperation unterziehen müssen, war erst im August wieder in das sprungspezifische Training eingestiegen. „Vielleicht hilft mir die Schanze. Ich mag Kuusamo“, sagte Freund. Im ersten Versuch war er mit exzellenter Windunterstützung nur einen Meter unter dem Schanzenrekord von Gregor Schlierenzauer aus Österreich geblieben. „Im Finale war das dann ein sehr guter Sprung. Es ist cool, mit so einem Sprung aus Kuusamo zu gehen“, sagte der 28-Jährige.

Und zeigte Emotionen. „Es ist wahnsinnig geil, das Gelbe Trikot zu bekommen. Jeder Weltcup-Sieg macht unheimlich viel Spaß“, sagte er nach seinem 22. Einzel-Erfolg und musste vor Rührung schlucken. Bereits am Freitagabend hatte er als Zweiter einen unerwarteten Auftakt geschafft.

Bundestrainer Werner Schuster hatte insgeheim mit einem starken Start seines Vorzeigefliegers geliebäugelt. „Kuusamo bot die Chance für ihn, gut in den Winter zu kommen. Aber wie er es dann gemacht hat, war herausragend“, bemerkte der Coach. Er rechnet jedoch damit, dass es nicht so weiter geht. „Es werden einige Auf und Ab kommen, das ist nach der kurzen Vorbereitung normal. Wichtig wird sein, dass er sich bis zur Tournee in eine gute Form springt“, sagte der Österreicher.

Mit seinen anderen Athleten braucht er auch noch Geduld. Karl Geiger zeigte als Neunter wieder eine ordentliche Leistung, die anderen sind noch zu instabil. So fiel Richard Freitag nach Platz fünf im ersten Durchgang noch auf Rang 16 zurück. Markus Eisenbichler erwischte einen völlig verkorksten ersten Durchgang, steigerte sich dann aber und verbesserte sich von Platz 24 noch auf 15. Bis auf David Siegel, der die Qualifikation nicht geschafft hatte, erreichten alle DSV-Springer das Finale der besten 30.