Kraft siegt in Oslo Wellinger und Eisenbichler fliegen aufs Podium

Oslo (dpa) - Den Besuch in der Königsloge am Holmenkollen mussten Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler zwar Stefan Kraft überlassen, doch nach Rang zwei und drei herrschte auch bei den deutschen Mixed-Weltmeistern im nebligen Oslo eitel Sonnenschein.

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Wie schon in der WM-Entscheidung auf der kleinen Schanze genossen Deutschlands Top-Skispringer nach einem starken Auftritt an der Seite des überragenden Doppel-Weltmeisters aus Österreich die Siegerehrung unter den Augen von König Harald V.

„Es ist nicht selbstverständlich, schon wieder auf dem Podium zu stehen“, sagte Wellinger. Und Eisenbichler ergänzte: „Zu zweit macht es natürlich doppelt so viel Spaß.“ Bundestrainer Werner Schuster war begeistert von seinen Schützlingen, die bei schwierigen Windbedingungen Nervenstärke bewiesen. „Das ist ein toller Erfolg. Im Moment ist es wirklich schwer, Kraft zu schlagen. Er hat ein ganz stabiles Flugsystem. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Schuster.

Mit Sprüngen auf 133,5 und 127 Meter lag Wellinger um 13,2 Punkte hinter Kraft, der 130 und 132 Meter in den Schnee zauberte. „Stefan hat wieder einen grandiosen Wettkampf gemacht“, lobte Wellinger den Österreicher, der mit seinem fünften Saisonsieg die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung übernahm.

Auch im Klassement der mit 100 000 Euro dotierten RAW AIR liegt Kraft mit 671,8 Punkten klar vorn. Nach fünf von insgesamt 16 Wettbewerbssprüngen - auch die Qualifikationen und Teamwettkämpfe gehen in die Wertung ein - hat der Österreicher ein Polster von gut 20 Punkten auf Wellinger, der mit 651,3 Zählern Zweiter ist. Eisenbichler folgt mit 622,2 Punkten auf Rang drei.

„Es ist toll, dass wir mit zwei Sportlern ums Gesamt-Podium kämpfen. Wir haben ganz gute Chancen, weiter vorne mitzumischen“, stellte Schuster fest. Das Duell um die Siegprämie von 60 000 Euro wird schon an diesem Montag mit der Qualifikation in Lillehammer fortgesetzt. Dem Zweiten winken immerhin noch 30 000 Euro, der Dritte erhält 10 000 Euro. „Wir werden unser Bestes geben, um vorne mitzukämpfen“, kündigte Wellinger an.

Nachdem der zweimalige WM-Zweite in der Probe bei 95,5 Metern abgestürzt war, zauberte er im ersten Durchgang einen ganz starken Sprung hervor und ging als Halbzeit-Spitzenreiter in die Entscheidung. „Ich habe keine Ahnung, warum es auf einmal funktioniert hat. Vielleicht habe ich ein bisschen mehr Druck beim Absprung gegeben“, sagte der 21-Jährige.

Doch im Finale schaukelte er mehr zu Tal als dass er flog. „Da bin ich zu viel gependelt“, räumte Wellinger ein. Ganz anders Eisenbichler, der nach 125,5 Metern im Finale 128,5 Meter schaffte und sich von Rang sechs noch aufs Podium vorarbeitete. „Der zweite Sprung hat sich sehr gut angefühlt“, sagte Eisenbichler.

Schon am Samstag hatte das DSV-Quartett Rang zwei im Mannschaftswettbewerb belegt - hinter den Österreichern um den überragenden Kraft. Dritter wurde Weltmeister Polen. „Ich freue mich, dass den Jungs die WM-Revanche gelungen ist und sie wieder zurück auf dem Podest sind“, lobte Schuster seine Schützlinge.