Sport-Schiedsgerichte: 120 Sportler dagegen
Berlin (dpa) - Claudia Pechstein hat in ihrem Kampf gegen die Sportgerichtsbarkeit Unterstützung von 120 Athletinnen und Athleten erhalten. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Demnach fordern die Olympiasiegerin im Eisschnelllauf und weitere 19 Olympiasieger in einer Petition von Sport und Politik, ordentliche Gerichte anrufen zu dürfen, statt sich auf Schiedsgerichte des Sports festlegen lassen zu müssen.
Damit wenden sich die Unterzeichner, zu denen der ehemalige Skispringer Jens Weißflog und der frühere Bahnradfahrer und heutige Sportdirektor der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG, Robert Bartko gehören, auch gegen das geplante Anti-Doping-Gesetz, das die Schiedsgerichtsbarkeit des Sports stärken soll.
Pechstein führt mit dem Eislauf-Weltverband ISU einen langwierigen Rechtsstreit. Die ISU hatte die Berlinerin 2009 wegen eines Blutwertes für zwei Jahre gesperrt und beim BGH gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts München Revision eingelegt. Es hatte die Klage von Pechstein zugelassen. Die 43-Jährige will in dem Verfahren auch durchsetzen, dass Sportler ordentliche Gerichte anrufen dürfen und sich nicht nur der Sportschiedsgerichtsbarkeit unterwerfen müssen.