Steuer sorgt sich um objektive Bewertung bei Olympia

London/Ontario (dpa) - Nach der Eiskunstlauf-WM sorgt sich Trainer Ingo Steuer um eine objektive Bewertung seines Paares Aljona Savchenko und Robin Szolkowy bei den Olympischen Winterspielen im kommenden Jahr in Sotschi.

„Wenn man seine Elemente gut hinkriegt, ist alles möglich, aber die Russen haben gut vorgearbeitet. Nicht nur auf dem Eis. Sie haben auch im Hintergrund die Fäden gezogen“, erklärte Steuer in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Sie sind im Eiskunstlauf eine starke Nation, und sie haben einen starken Verband. Wir stehen demgegenüber nicht so stark da.“ Savchenko/Szolkowy hatten im kanadischen London im Paarlauf Silber geholt hinter dem russischen Duo Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow.

Konkrete Vorwürfe wollte Steuer nicht äußern. „Ich glaube nicht, dass Manipulationen stattfinden. Es ist, wenn ich es einmal so sagen darf, eine atmosphärische Einstimmung, die da stattfindet“, sagte der Coach. Weil sein Duo wegen Savchenkos Erkältungskrankheit nicht durchtrainieren konnte, sei es ein ungleiches Duell gewesen. „Außerdem ist auch viel bei den Preisrichtern vorgearbeitet worden“ sagte Steuer und behauptete: „Wenn man in Einzelgesprächen darauf hingewiesen wird, dass die Russen besser bewertet werden sollten, wird es für uns nicht leichter.“

Zwölf Jahre nach dem Preisrichterskandal von Salt Lake City erwartet der 46-Jährige aber keinen ähnlichen Fall in der Sportart, die seit jeher den Ruf hat, manipulierbar zu sein. „Wir gehen unsere Mission Sotschi ganz gelassen an. Wir sind die Jäger und nicht wie die Jahre davor die Gejagten, die immer mehr unter Druck stehen. Unsere Ausgangslage ist gar nicht so verkehrt“, sagte Steuer. In Vancouver 2010 hatte sein Paar Bronze geholt.