WM-Quali für Volleyballer greifbar - Zweiter Sieg
Ludwigsburg (dpa) - Das WM-Ticket ist für die deutschen Volleyballer zum Greifen nahe. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen bezwang vor 3123 Zuschauern in Ludwigsburg auch Außenseiter Estland mit 3:0 (25:18, 25:18, 25:17) und feierte damit im zweiten Qualifikationsspiel den zweiten Sieg.
Damit benötigt der EM-Sechste nur noch einen Erfolg im abschließenden Duell am Sonntag (17.00 Uhr) gegen den Weltranglisten-45. Türkei, um als Gruppenerster sicher bei den Titelkämpfen im September in Polen dabei zu sein.
Im Gegensatz zum mühelosen 3:0-Auftakterfolg gegen Kroatien wurden die Deutschen von den Esten zwar deutlich mehr gefordert, mussten aber zu keinem Zeitpunkt ernsthaft um den zweiten Sieg zittern.
Ein knackiges Fazit zog Heynen. „Wir haben gut gespielt, ich bin froh darüber, das Publikum war aber besser“, resümierte der Belgier. „Wir haben einen richtig guten Job gemacht“, sagte Kapitän Jochen Schöps mit Blick auf den Willen seines Teams, den Gegner permanent unter Druck zu halten.
Ohne Anlaufschwierigkeiten fanden die deutschen Schmetterkünstler in die Partie - ganz im Gegensatz zum Auftaktspiel gegen am Ende chancenlose Kroaten. Vor allem Außenangreifer Denis Kaliberda zeigte sich von seiner besten Seite und sammelte Punkt um Punkt. Schnell setzten sich die Heynen-Schützlinge gegen das Leichtgewicht aus Estland auf 13:5 ab. Star Georg Grozer durfte entspannt von der Bank aus zusehen, sein belgischer Coach gönnte ihm eine Pause. Statt des 29-Jährigen begann Kapitän Schöps.
Die Deutschen präsentierten sich jedoch bei ihren Aufschlägen sehr wechselhaft. Die Esten konnten daraus aber kein großes Kapital schlagen. Aus einem komfortablen 17:9 machten Schöps & Co. ein 24:18, ehe Philipp Collin gleich den ersten Satzball verwandelte.
So locker die DVV-Männer in Abschnitt eins gestartet waren, so zäh agierten sie nach dem Seitenwechsel. Estland hielt das Geschehen anfangs ausgeglichen, Ardo Kreek bereitete mit seinen knallharten Aufschlägen immer wieder Probleme. Doch der Weltranglisten-Zehnte musste nur etwas aufdrehen, um davonzuziehen. Beim Stand von 19:12 war das Team um den starken Mittelblocker Marcus Böhme endgültig auf der Siegerstraße.
Im dritten Satz waren die Deutschen dann wieder von Beginn an hellwach und raubten den Esten mit einem schnellen 6:0 den Nerv. Heynens Truppe erlaubte sich zwar auch weiter leichte Unzulänglichkeiten im Angriffsspiel, blieb aber mit 15:7 und dann 19:12 in Front. Die komfortable Führung hielt bis zum Schluss.