Auszeichnung 13 deutschsprachige Träger des Literaturnobelpreises
Stockholm (dpa) - Der Nobelpreis für Literatur ist bisher dreizehn Mal in den deutschsprachigen Raum gegangen.
2009 - Herta Müller (geb. 1957), für eine Schriftstellerin, „die
mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa
Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet“. Bekannteste Werke:
„Atemschaukel“ (Roman), „Der König verneigt sich und tötet“ (Essays)
und „Herztier“ (Roman).
2004 - Elfriede Jelinek (geb. 1946, Österreich), „für den
musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und
Dramen“ und ihre „sprachliche Leidenschaft“. Bekannteste Werke: „Die
Klavierspielerin“ (Roman), „Lust (Roman) sowie das Theaterstück
„Raststätte oder Sie machen's alle“.
1999 - Günter Grass (1927-2015), „weil er in munter schwarzen
Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat“.
Bekannteste Romane: „Die Blechtrommel“, „Hundejahre“, „Die Rättin“
und „Der Butt“.
1981 - Elias Canetti (1905 - 1994, Großbritannien),
deutschsprachiger Schriftsteller von Werken wie „Die Blendung“, lebte
in Großbritannien und in der Schweiz. Die Schwedische Akademie
würdigte sein „schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick,
Ideenreichtum und künstlerischer Kraft“.
1972 - Heinrich Böll (1917 - 1985), („Ansichten eines Clowns“,
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“), für eine Dichtung, „die
durch ihre Verbindung von zeitgeschichtlichem Weitblick und
liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der deutschen Literatur
gewirkt hat“.
1966 - Nelly Sachs (1891 - 1970, Schweden), vor den Nazis nach
Schweden geflohene deutsche Jüdin, für ihre „hervorragenden lyrischen
und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender
Stärke interpretieren“.
1946 - Hermann Hesse (1877 - 1962, Schweiz), in Deutschland
geboren, mit Werken wie „Demian“, „Steppenwolf“ und „Das
Glasperlenspiel“ hervorgetretener Lyriker und Erzähler für eine
„inspirierte Verfasserschaft, die (...) neben Kühnheit und Tiefe
zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt“.
1929 - Thomas Mann (1875 - 1955), für seinen zu einem klassischen
Werk zeitgenössischer Literatur gewordenen großen Roman „Die
Buddenbrooks“.
1919 - Carl Friedrich Georg Spitteler (1845 - 1924, Schweiz), „in
Würdigung besonders seines machtvollen Epos „Olympischer Frühling“,
verliehen 1920.
1912 - Gerhart Hauptmann (1862 - 1946), als einer der
bedeutendsten Vertreter des deutschen Naturalismus („Die Weber“) für
seine „reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiet
der dramatischen Dichtung“.
1910 - Paul Heyse (1830 - 1914), für „seine von Idealismus
durchdrungene, vollendete Kunst“, die er „als Lyriker, Dramatiker,
Romanschriftsteller und Dichter von weltberühmten Novellen an den Tag
gelegt hat“.
1908 - Rudolf Eucken (1846 - 1926), Philosoph, für eine in
zahlreichen seiner Werke vertretene ideale Weltanschauung. In seinem
in viele Sprachen übersetzten literarischen Werk entwickelte Eucken
eine „schöpferischer Aktivismus“ genannte Lebensphilosophie.
1902 - Theodor Mommsen (1817 - 1903), Historiker, für das 1854
begonnene Monumentalwerk „Römische Geschichte“, das als Meisterwerk
der Historiographie gilt.