2006-2014: Schwerpunkte in Merkels Neujahrsansprachen

Berlin (dpa) - Die Schwerpunkte der bisherigen Reden von Angela Merkel zu Silvester - von Arbeitslosigkeit über Europa und die Finanzkrise bis zur Fürsorge für Flüchtlinge:

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2006 - Merkel ruft die Bürger an Silvester 2005 auf, „überall noch ein wenig mehr als bisher zu vollbringen“. Die Bundesregierung wolle zur Lösung des „Problems Nr. 1“, der „erschreckend hohen Arbeitslosigkeit“ noch mehr als bisher tun.

2007 - Merkel stellt mit Blick auf die deutsche EU-Präsidentschaft Reformen in Deutschland und in der EU in den Mittelpunkt. „Wir müssen uns also 2007 schlichtweg doppelt anstrengen - für Fortschritt in Europa und vorneweg für die Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland.“

2008 - Angesichts von erschütternden Fällen getöteter und misshandelter Kinder in Deutschland fordert die Kanzlerin Staat und Bürger zu mehr Wachsamkeit auf. „Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens, nicht des Wegschauens.“

2009 - Merkels Ansprache steht unter dem Eindruck der Wirtschafts- und Finanzkrise. Für Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen müsse vor allem sichergestellt werden, dass die Betriebe Zugang zu den notwendigen Krediten erhielten. „Der Staat muss hier einspringen, wenn die Banken ihre Aufgaben nicht erfüllen.“

2010 - Die Wirtschaftskrise ist erneut ein Schwerpunkt. „Wir können nicht erwarten, dass der Wirtschaftseinbruch schnell wieder vorbei ist“, sagt Merkel. Sie spricht von „der größten weltweiten Finanzkrise unserer Zeit“ und fügt hinzu: „2010 wird sich entscheiden, wie wir aus dieser Krise herauskommen.“

2011 - Die Kanzlerin kündigt angesichts der Eurokrise an, Deutschland werde seine Finanzen weiter in Ordnung bringen und die Steuern vereinfachen. Sie bekennt sich ausdrücklich zur europäischen Idee. „Deutschland braucht Europa und unsere gemeinsame Währung.“

2012 - Merkel geht auf die Mordserie der Neonazi-Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ein und verspricht umfassende Aufklärung. „Es ist unsere Pflicht, die Werte unserer offenen und freiheitlichen Gesellschaft entschlossen zu verteidigen - jederzeit und gegen jede Form von Gewalt.“

2013 - Die Kanzlerin spricht den Bürgern angesichts der schwierigen Wirtschaftslage Mut zu. Reformen begännen zu wirken, aber: „Die Krise ist noch längst nicht überwunden.“ Und: „Die Welt hat die Lektion der verheerenden Finanzkrise von 2008 noch nicht ausreichend gelernt.“

2014 - Merkel wirbt für gesellschaftliches Engagement, Zusammenhalt und Leistungsbereitschaft. Sie erinnert an die Bedeutung der europäischen Einigung und weist auf die Europawahl am 25. Mai 2014 hin - 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs und 25 Jahre nach dem Fall der Mauer.

2015 - Die Kanzlerin wendet sich gegen ein Ausgrenzen von Flüchtlingen und islamfeindliche Demonstrationen. Deren Organisatoren zeigten oft Vorurteile, Kälte und Hass. Wegen internationaler Krisen kämen so viele Flüchtlinge nach Deutschland wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. Merkel: „Es ist selbstverständlich, dass wir ihnen helfen und Menschen aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen.“