Ägypten: Westerwelle ruft zu Gewaltverzicht auf
Berlin (dpa) - Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat eindringlich an die ägyptische Regierung appelliert, nicht mit Gewalt auf die Proteste Oppositioneller zu reagieren.
Wer versuche, Freiheitswillen gewaltsam zu unterdrücken, „der wird nur Extremismus ernten“, sagte er am Freitag in Berlin. Das selbstverständliche Recht der Menschen in Ägypten zu protestieren, müsse von der Regierung respektiert werden.
„Deutschland steht an der Seite der Demokratie, der Menschen- und der Bürgerrechte“, sagte Westerwelle. „Wir wenden uns entschieden gegen jede Form gewalttätiger Unterdrückung von solchen freiheitsliebenden Entwicklungen, wie wir sie in Tunesien erlebt haben, und wie sie sich möglicherweise in anderen Ländern auch durchsetzen können.“
Die derzeitige Entwicklung in Ägypten sehe er mit „großer Sorge“, sagte Westerwelle. Zur Frage, ob er den Friedensnobelpreisträger Mohammed el Baradei als Hoffnungsträger für Ägypten sehe, wollte er sich nicht äußern: „Ich spekuliere nicht zur ägyptischen Innenpolitik.“