Ärzte ohne Grenzen verurteilt Beschuss von Krankenhaus
Berlin (dpa) - Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat den Beschuss der wichtigsten Klinik im Gazastreifen scharf kritisiert.
„Gerade in Kriegszeiten müssen Gesundheitseinrichtungen und ihre Mitarbeiter respektiert und geschützt werden. Aber im Gazastreifen sind Krankenhäuser derzeit keine sicheren Orte“, sagt Tommaso Fabbri, Leiter der Projekte der Organisation in den Palästinensergebieten. Bei dem Beschuss des Al-Schifa-Krankenhauses, den sich Israelis und Palästinenser gegenseitig vorwerfen, waren am Vortag mindestens drei Menschen getötet worden.
Das Al-Schifa sei schon die vierte Gesundheitseinrichtung, die seit Beginn der Kämpfe Anfang Juli beschossen worden sei, teilte die Organisation in einer Mitteilung weiter mit. „Zwei Drittel der Verletzten, die ich bei der Ankunft im Al-Schifa-Krankenhaus gesehen habe, waren Kinder“, sagte Michele Beck, die für Ärzte ohne Grenzen vor Ort war.
Für Kranke und Verwundete sei es aufgrund des intensiven Beschusses schwierig, die wenigen funktionsfähigen Krankenhäuser überhaupt noch zu erreichen. Diese seien zudem völlig überfordert. Nicht nur Medikamente, sondern auch Trinkwasser und Nahrungsmittel würden in dem von 1,8 Millionen Menschen dicht besiedelten Gebiet knapp, schrieb die Organisation.