Afghanistans Partner zu Milliarden-Hilfen bereit
Chicago (dpa) - Die internationalen Partner sind bereit, die Armee und Polizei Afghanistans nach 2014 für zehn Jahre mit Milliardenbeträgen zu finanzieren.
Die afghanischen Einheiten, die ab 2015 die alleinige Verantwortung für die Sicherheit tragen sollen, werden jedes Jahr etwa 4,1 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) brauchen. Dies bestätigte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Montag beim Nato-Gipfel in Chicago.
„Wir sind auf dem richtigen Weg, um etwa 4 Milliarden Dollar zu erreichen“, sagte Rasmussen, ohne Einzelheiten zu nennen. „Dies war auch nicht als Geberkonferenz gedacht, bei der die Regierungen Summen nennen sollten.“
Der britische Premierminister David Cameron sagte, die an der Afghanistan-Schutztruppe Isaf beteiligten Staaten hätten in Chicago bereits knapp eine Milliarde Dollar zugesagt.
„Deutschland hat sich mit 150 Millionen Euro pro Jahr sehr früh zu seinen Verpflichtungen bekannt“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Und es ist jetzt so, dass man das Ziel von 1,3 Milliarden US-Dollar fast erreichen kann.“ Der Gipfel könne auch in dieser Hinsicht „als ein Erfolg gewertet werden“.
Von den 4,1 Milliarden Dollar sollen 500 Millionen von der afghanischen Regierung selbst übernommen werden. Die Isaf-Partner sollten nach einem Vorschlag der USA insgesamt 1,3 Milliarden Dollar aufbringen. Von den verbleibenden 2,3 Milliarden soll der Großteil von den USA, ein kleinerer Teil von anderen Staaten getragen werden.
„Ich kann nicht bestätigen, dass es einen Fehlbetrag gibt“, sagte Rasmussen. „Wir haben eine Menge sehr ermutigender Ankündigungen von finanziellen Leistungen gehört.“
Die Finanzhilfe soll maximal zehn Jahre geleistet werden. Ab 2024 soll Afghanistan ohne dieses Geld auskommen. Armee und Polizei Afghanistans sind derzeit knapp 350 000 Mann stark. Sie sollen nach 2014 auf 228 500 Mann schrumpfen. Bisher gibt es aber noch keinen Zeitplan dafür. „Ich würde erwarten, dass dieses Niveau (von 350 000) nach 2014 noch ein paar Jahre gehalten wird“, sagte Rasmussen.