Alawiten rufen Glaubensbrüder zur Umkehr auf

Istanbul (dpa) - Angehörige der alawitischen Minderheit in Syrien haben nach dem Massaker von Al-Hula ihre regimetreuen Glaubensbrüder zur Umkehr aufgefordert.

In einer veröffentlichten Botschaft, die von 138 Alawiten unterzeichnet wurde, heißt es: „Wir erklären, dass wir das Massaker an den unschuldigen Bewohnern der Ortschaft Al-Hula, das vom syrischen Regime verübt wurde, auf das Schärfste verurteilen. (...) Keine Worte und keine Erklärung können die Schreie der Kinder aufwiegen.“

Die Alawiten, die in den umliegenden Dörfern lebten, sollten dabei helfen, die Schuldigen für diese Gräueltat zu benennen. Der Plan des Regimes, die Revolution in einen Kampf zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften und Ethnien zu verwandeln, müsse unbedingt durchkreuzt werden.

Präsident Baschar al-Assad gehört der Minderheit der alawitischen Muslime an, aus der auch zahlreiche Führungskader der Behörden und der Armee stammen. Die Mehrheit der syrischen Bevölkerung und der Protestbewegung sind sunnitische Muslime.

Am vergangenen Freitag waren in der Ortschaft Al-Hula in der Provinz Homs mehr als 110 Menschen getötet worden. Etwa ein Drittel der Opfer waren Kinder.

Zu den Unterzeichnern der Erklärung, die von der Website „All4Syria“ verbreitet wurde, gehören die Schauspielerin Louise Abdelkarim und der Anwalt Aktham Naissa.