Asselborn: Umgang mit Juncker „ernüchternd bis erbärmlich“
Berlin (dpa) - Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat den Umgang mit dem EVP-Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten, Jean-Claude Juncker, scharf kritisiert.
Besonders für das Handeln des britischen Regierungschefs David Cameron wählte Asselborn im Deutschlandfunk deutliche Worte. „Das ist ernüchternd bis erbärmlich vom Europäischen Rat. Es wird auf Zeit gespielt, es wird auf Müdigkeit gespielt mit dem Ziel, das zu erreichen, was eigentlich im Kopf von Herrn Cameron und einigen anderen ist“, sagte Asselborn. Die konservative Europäische Volkspartei (EVP) sei sich nicht einig - im Gegensatz zu den europäischen Sozialisten, so der Luxemburger.
Europa würde Rechtspopulisten zu Stärke verhelfen, wenn es weiterhin Uneinigkeit zeige, sagte Asselborn. „Wenn die Europäische Union wieder ein Bild abgibt von Zerstrittenheit über Personalfragen, Posten, Politspiele, Strategien, dann ist das ein Bild für die Götter, und gute Nacht dann Europa der Bürger. Und ich glaube, dass die Le Pen, die UKIP, die Wilders oder wie sie alle heißen, dass die sich daran ergötzen werden.“