Besuch aus China: Demonstrationen am Reichstag

Berlin (dpa) - Knapp hundert Demonstranten haben in Berlin anlässlich des Staatsbesuches von Ministerpräsident Wen Jiabao gegen Chinas Menschenrechtspolitik protestiert.

In der Nähe des Reichstagsgebäudes postierten sich rund 70 Aktivisten zu einer Mahnwache für Tibet, teilten die Veranstalter „Tibet Initiative“ mit. Sie ließen 300 schwarze Luftballons aufsteigen - als Symbol für 300 verschleppte tibetische Mönche in der chinesischen Provinz Sichuan. „Wir fordern die Bundesregierung auf, Menschenrechtsfragen anzusprechen“, sagte die Geschäftsführerin der Initiative, Nadine Baumann.

Weitere Demonstranten protestierten gegen den Staatsbesuch oder richteten sich gegen die Verfolgung der religiösen Bewegung Falun Gong. Insgesamt hatten sich knapp hundert Teilnehmer bei der Polizei angemeldet. Die Demonstrationen verlaufen laut Polizeisprecher friedlich.

Chinas Ministerpräsident Wen war am Montagabend mit militärischen Ehren von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßt worden. Wen ist mit einer Entourage aus zwölf Ministern und drei Vize-Ministern nach Deutschland gekommen und wird heute wieder abreisen.