Brie Larson: Kompromisslose Oscar-Gewinnerin
Berlin (dpa) - Von ihrem Leben hatte Brie Larson (26) von Anfang an eine klare Vorstellung: Bereits mit sechs Jahren wusste sie, dass sie Schauspielerin werden wollte.
20 Jahre später ist die US-Amerikanerin mit ihrem Oscar-Gewinn für „Room“ (Raum) ganz oben angekommen. Sie spielt eine Mutter, die mit ihrem Sohn gekidnappt wurde und versucht, dem Fünfjährigen in einer Gartenlaube ein ansatzweise normales Leben zu schaffen.
Der Weg zum Erfolg war nicht selten beschwerlich und mühsam. Bei ihrer Rollenwahl hat Brie Larson, die sicherlich eine der wandelbarsten Schauspielerinnen ihrer Generation ist, keine Kompromisse gemacht: „Ich würde niemals etwas für Geld machen“, sagte sie im Interview des britischen „Guardian“. „Ich kann das nicht.“
Immer wieder gab es Momente in ihrem Leben, wo sie mit ihrem Beruf haderte, aber aufgegeben hat sie nie. In den USA wurde Brie Larson zunächst als TV-Schauspielerin („Taras Welten“) bekannt, aber erst mit dem Indie-Film „Short Term 12“ (2013), ihrer ersten wirklich großen Rolle, für die sie beim Filmfestival Locarno als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde, kam ihre Karriere in Schwung.
Ihre Darstellung einer Erzieherin in dem Jugendheimdrama brachte ihr Vergleiche mit der starken Leistung von Jennifer Lawrence in dem Drama „Winter's Bone“ ein - und zusätzlich einigen Oscar-Buzz. Kleinere Rollen hatte sie zudem in „21 Jump Street“ (2012), „The Gambler“ (2014) oder „Dating Queen“ (2015).
Im Laufe ihrer langen Karriere hat Brie Larson hin und wieder mit dem Gedanken gespielt, sich nicht nur auf die Schauspielerei zu konzentrieren. Als echtes Multitalent hätte sie auch reichlich Ausweichmöglichkeiten: Die 26-Jährige hat bereits als Kurzfilmerin („The Arm“) aufhorchen lassen, versuchte sich als Pop-Sängerin („She Said“) und hat eine große Leidenschaft für die Kunst der Typografie. Aber mit dem Oscar im Gepäck dürfte ihre berufliche Ausrichtung erst einmal klar sein.