Chávez-Zitate: Um markige Sprüche nie verlegen
Caracas (dpa) - Hugo Chávez war als „verbaler Haudegen“ bekannt und gefürchtet. Ob emotional nach seiner Krebserkrankung, polemisch am UN-Sitz in New York oder angriffslustig in seiner stundenlangen One-Man-Show „Aló, Presidente“ - der Comandante nahm selten ein Blatt vor den Mund.
Ein Auswahl von Zitaten:
- „Gib' mir Leben Gott, auch wenn es ein schmerzhaftes, brennendes Leben ist. Das kümmert mich nicht. Gib' mir Deine Krone, Christus. Gib' sie mir, dass ich blute, gib' mir Dein Kreuz, hundert Kreuze, die ich trage, aber gib' mir Leben. Nimm' mich noch nicht, gib' mir Deine Dornen, gib' mir Dein Blut, das ich bereit bin zu tragen aber mit Leben, Christus, mein Herr. Amen.“
(Chávez bei einer Messe am 6. April 2012)
- „Patria, Socialismo o Muerte“
(Der von Chávez am 10. Januar 2007 erstmals gebrauchte Ausspruch „Vaterland, Sozialismus oder Tod“)
- „Hier werden wir keinen Tod haben, wir müssen leben und siegen. Deshalb schlage ich ein anderes Motto vor: Vaterland, Sozialismus und Sieg, wir werden leben und siegen.“
(Chávez im Juli 2011, einen Monat nachdem die Ärzte in Kuba bei ihm Krebs diagnostiziert hatten.)
- „Gestern war der Teufel hier, genau hier. ... Und es riecht hier noch immer nach Schwefel.“
(Chávez 2006 bei der UN-Vollversammlung in New York unter Verweis auf US-Präsident George W. Bush, der am Tag zuvor gesprochen hatte.)
- „Du bist ein Ignorant, ein Esel, ein kranker Mann, unmoralisch, feige, Lügner, Völkermörder, ... Trunkenbold, lächerlich.“
(Chávez im März 2006 an die Adresse von US-Präsident George W. Bush)
- „Sie gehört der deutschen Rechten an, derselben, die Hitler unterstützt hat, die den Faschismus unterstützt hat. Das ist die Kanzlerin des heutigen Deutschland.“
(Chávez am 1. Mai 2008 über Bundeskanzlerin Angela Merkel, nachdem Merkel zu verstehen gegeben hatte, dass Chávez nicht für Lateinamerika spreche.)
- „Einer der größten Staatsmänner des Jahrhunderts.“
(Chávez 2009 über den damaligen libyschen Staatschef, Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi (1942-2011))
- „Unsere politischen Führer gehen von Gipfel zu Gipfel, aber unsere Völker gehen von Abgrund zu Abgrund.“
(Chávez in der Schlusssitzung des Weltgipfels am 04. September 2002 in Johannesburg für die Gruppe der Entwicklungsländer)
- „Diese Unternehmen exportieren Zement, das ist Kapitalismus. Daher muss nationalisiert werden.“
(Chávez 2008 zur Begründung, warum er alle Zementfabriken verstaatlichen will.)
- „Herr König, ich sage Ihnen Folgendes: Wir sind 500 Jahre alt, und wir werden niemals schweigen, ganz bestimmt nicht durch die Stimme eines Monarchen.“
(Chávez am 14. November 2007 auf die berühmte Aufforderung des spanischen Königs Juan Carlos an ihn: „Warum hälst Du nicht endlich den Mund?“)
- „Ich fasse mich kurz.“
(Chávez am 02. Dezember 2012 zu Beginn einer Rede von einer Stunde und sechs Minuten beim Gründungsgipfel der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten in Caracas)