Chodorkowski: Westen darf andere Häftlinge nicht vergessen

Berlin (dpa) - Der Kremlgegner Michail Chodorkowski hat Deutschland und andere westliche Demokratien aufgefordert, das Schicksal von anderen politischen Häftlingen in Russland nicht zu vergessen.

Auf seiner ersten Pressekonferenz nach der Freilassung am Sonntag in Berlin sagte er: „Ich hoffe sehr, dass die Politiker, wenn sie sich mit Wladimir Putin austauschen, daran denken, dass ich nicht der letzte politische Gefangene in Russland war.“

Auf Ratschläge zum Umgang mit Präsident Putin wollte sich Chodorkowski nicht festlegen. „Es wäre etwas vermessen meinerseits, erfahrenen westlichen Politikern Ratschläge zu erteilen, wie sich in Bezug auf einen so schwierigen Menschen wie den Präsidenten meines Landes verhalten sollen.“ Ausdrücklich dankte er auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihre Unterstützung. „Sie hat es möglich gemacht, dass ich heute in Freiheit bin.“