Chronologie: Die NSA-Spähaffäre
Berlin (dpa) - Die Spähaffäre um den US-Geheimdienst NSA sorgt seit Monaten für Wirbel:
Anfang Juni 2013: Zeitungen berichten, dass die NSA mit dem Programm „Prism“ weitreichenden Zugriff auf Kommunikationsdaten hat. Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden offenbart sich als Quelle.
19. Juni: US-Präsident Barack Obama versichert Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die amerikanischen Geheimdienste würden sich künftig mit ihren deutschen Partnern abstimmen.
29./30. Juni: Der „Spiegel“ berichtet, die NSA überwache in Deutschland Datensätze zu 500 Millionen Anrufen, E-Mails und SMS.
12. Juli: Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) informiert sich in den USA. Er sagt, NSA-Informationen hätten Anschläge in Deutschland verhindert.
17. Juli: Ein weiteres „Prism“-Programm soll laut „Bild“ im Kommandobereich der Bundeswehr in Afghanistan eingesetzt worden sein.
21. Juli: Das Bundesamt für Verfassungsschutz räumt ein, es teste ein NSA-Spähprogramm („XKeyscore“), setze es aber derzeit nicht ein.
4. August: Die NSA greift nach „Spiegel“-Informationen in großem Umfang auf Material des BND zurück.
5. September: Medien berichten unter Berufung auf Snowden, britische und US-Geheimdienste könnten Verfahren zur Verschlüsselung im Internet knacken oder umgehen.
16. September: Der US-Geheimdienst sammelt Zahlungsdaten unter anderem aus Systemen von Visa und Mastercard, schreibt der „Spiegel“.
23./24. Oktober: Es wird bekannt, dass die NSA Merkels Handy ausspioniert haben soll.
31. Oktober: Die NSA hat laut „Washington Post“ in E-Mails von Hunderten Millionen Google- und Yahoo-Nutzern herumgeschnüffelt.
25./26. November: Bei Besuchen in Berlin und Brüssel bedauern zwei US-Senatoren die Belastung der bilateralen Beziehungen. Mit der Überwachung von Merkels Handy sei „eine Linie überschritten worden“.
4. Dezember: Die „Washington Post“ berichtet, die NSA sammele täglich weltweit rund fünf Milliarden Datensätze zu den Aufenthaltsorten von Handynutzern. Die Agentur überwache außerhalb der USA Hunderte Millionen Mobiltelefone.
11. Dezember: Die NSA verfolgt laut „Washington Post“ das Verhalten von Internet-Nutzern über Werkzeuge der Online-Werbebranche wie sogenannte Cookies.
29. Dezember: Die NSA forscht nach Informationen des „Spiegel“ auch eine der wichtigsten Telekommunikationsverbindungen zwischen Europa, Nordafrika und Asien aus.
8. Januar 2014: Obama trifft sich im Weißen Haus mit Gegnern und Befürwortern der Überwachungsaktionen, um an der noch in diesem Monat erwarteten Geheimdienstreform zu feilen.