Chronologie: Die Ukraine - von der Regierungskrise zum Krieg
Kiew (dpa) - Der Konflikt begann mit einem Streit über eine Annäherung der Ukraine an die EU. Nach dem Sturz des moskaufreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch entwickelte sich die Krise zu einem Krieg zwischen der neuen prowestlichen Führung in Kiew und prorussischen Separatisten im Donbass.
Das russisch geprägte Konfliktgebiet war die politische Heimat von Janukowitsch.
21. November 2013: Präsident Viktor Janukowitsch kippt ein EU-Assoziierungsabkommen. Tausende demonstrieren in Kiew dagegen.
Januar/Februar 2014: Die Proteste um den Maidan in Kiew werden immer intensiver. Mehr als 100 Menschen sterben bei Straßenkämpfen.
21. Februar: Janukowitsch einigt sich mit westlichen Politikern auf Reformen, die dann aber von der ukrainischen Opposition abgelehnt werden. Daraufhin flieht er aus Kiew und später nach Russland.
16. März: Die Krim stimmt in einem umstrittenen Referendum für einen Beitritt zu Russland. Der Westen lehnt die Annexion als Völkerrechtsbruch ab.
März: Die EU und die USA machen mit Sanktionen Druck auf Russland. Die Strafmaßnahmen werden im Laufe der Krise mehrfach verstärkt.
14. April: Die Übergangsführung in Kiew beginnt eine militärische „Anti-Terror-Operation“ gegen Separatisten in der Ostukraine.
17. April: Die Außenminister Russlands, der Ukraine, der USA und die EU einigen sich in Genf unter anderem auf eine Entwaffnung „illegaler Kräfte“ im Donbass. Der Vorstoß wird aber nicht umgesetzt.
9. Mai: Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande rufen die Konfliktparteien zum „nationalen Dialog“ auf. Gespräche am „Runden Tisch“ bringen aber keine Lösung.
12. Mai: Prorussische Separatisten in den Gebieten Donezk und Lugansk sagen sich von Kiew los und nennen sich „Volksrepubliken“.
25. Mai: Der prowestliche Milliardär Petro Poroschenko wird zum neuen Präsidenten gewählt. Er strebt einen EU-Beitritt der Ukraine an.
17. Juli: Die Passagiermaschine MH17 wird über der Ostukraine vermutlich von einer Rakete getroffen. Es gibt 298 Tote. Kiew und die Separatisten werfen sich gegenseitig den Abschuss vor.
5. September: Die ukrainischen Konfliktparteien einigen sich im weißrussischen Minsk auf eine Waffenruhe. Diese bleibt aber brüchig.
26. Oktober: Die Ukraine wählt ein neues Parlament. Proeuropäische Parteien siegen deutlich. Die Separatisten boykottieren die Wahl und halten eigene Wahlen in der Ostukraine ab, die Kiew nicht anerkennt.
24. Januar 2015: Raketenbeschuss von Wohnhäusern in der Hafenstadt Mariupol mit vielen Toten sorgt für eine Eskalation des Konfliktes.
5. Februar: Merkel und Hollande starten mit einer Reise nach Kiew und Moskau eine weitere diplomatische Initiative zur Lösung der Krise.