Chronologie: Ein Monat Krieg in Gaza

Tel Aviv (dpa) - Der Gaza-Krieg begann nach der Ermordung von Jugendlichen. Am 30. Juni wurden die Leichen von drei entführten jüdischen Religionsschülern gefunden, laut Israel von Mitgliedern der radikalislamischen Hamas getötetet.

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Wenige Tage später starb ein 16-jähriger Araber. Drei jüdische Mordverdächtige wurden vor Gericht gestellt. Die Verbrechen setzten eine Gewaltspirale in Gang:

8./9. Juli: Nach massivem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen fliegen israelische Kampfflugzeuge Dutzende Angriffe.

10./11. Juli: Militante Palästinensergruppen nehmen erstmals den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv ins Visier.

12. Juli: Die USA fordern eine Waffenruhe. Der Sonderbeauftragte des Nahost-Quartetts, Tony Blair, trifft zu Gesprächen in Kairo ein.

15. Juli: Israel akzeptiert eine von Ägypten vorgeschlagene Feuerpause. Die Hamas lehnt ab.

17. Juli: Nach einer mehrstündigen Waffenruhe startet Israel eine Bodenoffensive, um die Infrastruktur der Hamas zu zerschlagen.

21. Juli: Um zu vermitteln, treffen US-Außenminister John Kerry und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Kairo ein.

23. Juli: Viele Airlines stellen Flüge zum Ben-Gurion-Flughafen wegen des Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen vorübergehend ein.

26./27. Juli: Eine zwölfstündige Waffenruhe tritt in Kraft. Eine Verlängerung lehnt die Hamas ab, die Angriffe gehen weiter.

30. Juli: Nach dem Beschuss einer UN-Schule im Gazastreifen mit 20 Toten hagelt es Kritik an Israel.

31. Juli: UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay wirft Israel und der Hamas die Verletzung des humanitären Völkerrechts vor. Die Verstöße könnten auf Kriegsverbrechen hinauslaufen, die strafrechtlich zu ahnden seien.

1. August: Am Morgen beginnt eine Waffenruhe, die nur wenige Stunden hält. Israel beschuldigt die Hamas, einen Soldaten verschleppt zu haben. Für die Suche nach ihm weitet Israel seine Offensive aus. Eine diplomatische Konfliktlösung rückt in weite Ferne.

3. August: Die Armee erklärt den gesuchten Soldaten für tot. Er sei bei Kämpfen ums Leben gekommen. Beim Beschuss einer UN-Schule sterben nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen. Israel beginnt mit dem Abzug seiner Bodentruppen aus dem Gazastreifen.

4. August: Eine von Israel erklärte siebenstündige humanitäre Feuerpause wird überschattet von einem Anschlag in Jerusalem: Ein palästinensischer Baggerfahrer rammt sein Fahrzeug in einen Bus. Ein Passant stirbt, der Attentäter wird erschossen.

5. August: Mit Beginn einer dreitägigen Waffenruhe am Morgen zieht Israel alle Bodentruppen aus dem Gazastreifen ab. Die Armee hat nach eigenen Angaben 32 Tunnel der Hamas zerstört und 4800 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Hamas habe seit dem 8. Juli mehr als 3300 Raketen auf Israel abgefeuert. Im bisher verlustreichsten Gaza-Krieg wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 1860 Menschen getötet, zwei Drittel davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und drei Zivilisten.