Chronologie: Papst Benedikt XVI. - Stationen des Pontifikats
Berlin (dpa) - Seit fast acht Jahre führt Papst Benedikt XVI. als Oberhaupt die katholischen Christen. Wichtige Stationen:
19. April 2005: Joseph Kardinal Ratzinger wird zum neuen Papst gewählt und gibt sich den Namen Benedikt XVI. Fünf Tage später wird er in sein Amt eingeführt. Sein Vorgänger Johannes Paul II. war am 2. April im Alter von 84 Jahren gestorben.
6. Juni 2005: Benedikt verurteilt bei einem Konvent über die Rolle der Familie in Rom moderne Formen des Zusammenlebens, gleichgeschlechtliche Beziehungen und Abtreibungen scharf.
August 2005: Benedikt besucht den Weltjugendtag in Köln.
31. August 2005: Der Papst segnet ein Dokument ab, das Priesterseminare verpflichtet, Männer mit „homosexuellen Tendenzen“ nicht mehr zur Priesterweihe zuzulassen.
25. Januar 2006: Benedikt XVI. betont in seiner ersten Enzyklika „Deus Caritas est“ (Gott ist Liebe) die untrennbare Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe.
28. Mai 2006: Im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz ruft der Papst zu Versöhnung und Vergebung auf.
12. September 2006: Benedikt zitiert bei einer Vorlesung in Regensburg einen byzantinischen Kaiser, Mohammed habe nur „Schlechtes und Inhumanes“ gebracht, weil er den Glauben mit dem Schwert verbreiten lassen wollte. Die Äußerungen lösen in der islamischen Welt gewalttätige Proteste aus.
November 2006: Der Papst reist in die Türkei. Es ist sein erster Besuch in einem islamischen Land.
13. März 2007: Benedikt erteilt im Apostolischen Schreiben „Sacramentum Caritatis“ (Sakrament der Liebe) einem gemeinsamen Abendmahl von Katholiken und Protestanten eine klare Absage.
7. Juli 2007: Benedikt rehabilitiert weitgehend die traditionelle Messe in lateinischer Sprache.
10. Juli 2007: In einem vom Papst genehmigten Schreiben der Glaubenskongregation wird protestantischen Gemeinschaften das Recht abgesprochen, sich als „Kirche“ zu bezeichnen.
30. November 2007: In seiner zweiten Enzyklika „Spe salvi“ (Auf Hoffnung hin gerettet) kritisiert Benedikt dem technischen Fortschrittsglauben und materialistische Weltanschauungen.
6. März 2008: Der Papst empfängt erstmals das Oberhaupt der orthodoxen Christen, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel.
24. Januar 2009: Benedikt macht die Exkommunikation aller vier Bischöfe der Pius-Priesterbruderschaft rückgängig. Darunter ist der Holocaust-Leugner Richard Williamson. Die Entscheidung des Papstes provoziert eine Welle der Kritik.
Mai 2009: Benedikt besucht Jordanien, Israel und die palästinensischen Gebiete. In seiner Rede in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geht er nicht auf die Rolle der Kirche bei der Judenvernichtung ein.
7. Juli 2009: In seiner ersten Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ (Die Liebe in der Wahrheit) fordert der Papst ein ethisches Bewusstsein in der Wirtschafts- und Finanzwelt.
11. Juni 2010: Bei einer Messe auf dem Petersplatz bittet der Papst die Opfer von sexuellem Missbrauch öffentlich um Vergebung. Zuvor hatte er bereits in einem Hirtenbrief an die katholische Kirche in Irland die dortigen Missbrauchsfälle bedauert.
September 2011: Sein Deutschland-Besuch führt den Papst nach Berlin, Thüringen und Freiburg. Wegen der Haltung der Kirche gegenüber Frauen und Homosexuellen bleiben mehrere Abgeordnete von Linken und Grünen seiner Rede im Bundestag fern.
28. März 2012: Im kommunistischen Kuba trifft Benedikt den früheren Staatschef Fidel Castro. In einer Messe verlangt er volle Religionsfreiheit und die Anerkennung der katholischen Kirche.
23. Dezember 2012: Der Papst begnadigt seinen Ex-Kammerdiener Paolo Gabriele. Zuvor war dieser wegen der Weitergabe vertraulicher Papiere zu einer Haftstrafe verurteilt worden. In der „Vatileaks“-Affäre waren seit Anfang 2012 geheime Dokumente über Kungeleien an der Spitze der Kirche aufgetaucht.
11. Februar 2013: Benedikt kündigt seinen Rücktritt zum 28. Februar an