Chronologie: Seit langem Spekulationen um Giftgas

Berlin (dpa) - Bereits im April gab es erste Berichte über den Einsatz von Giftgas im syrischen Bürgerkrieg. Die US-Regierung sprach lange Zeit von nicht ausreichenden Belegen.

Ein Rückblick:

20. August 2012: US-Präsident Barack Obama droht mit einem Militärschlag, sollte das Regime von Präsident Baschar al-Assad die „rote Linie“ überschreiten und Chemiewaffen einsetzen.

8. April 2013: Syrien will ein UN-Team nicht einreisen lassen, das überprüfen soll, ob Chemiewaffen im Bürgerkrieg zum Einsatz kamen. Zuvor hatten sich Regierung und Rebellen gegenseitig bezichtigt.

25. April: Die US-Geheimdienste haben offenbar Hinweise auf einen Chemiewaffeneinsatz durch das syrische Regime. Es gebe aber noch keine eindeutigen Beweise, sagt Außenminister John Kerry.

6. Mai:Äußerungen der UN-Expertin Carla del Ponte, die Rebellen hätten das Giftgas Sarin eingesetzt, stoßen in Washington auf Skepsis. Die unabhängige Syrien-Kommission der Vereinten Nationen erklärt, es gebe dafür keine Beweise.

4. Juni: Die US-Regierung reagiert zurückhaltend auf neue belastende Berichte von UN-Ermittlern über Giftgaseinsätze. Es müssten weitere Beweise gesammelt werden, wer für den wahrscheinlichen Gebrauch von Chemiewaffen verantwortlich sei und unter welchen Umständen dies erfolgt sei, sagt ein Sprecher des Weißen Hauses.

6. Juni: US-Außenminister John Kerry bekräftigt Obamas Warnung an das Assad-Regime. „Die rote Linie des Präsidenten ist echt“, sagt Kerry. Obama habe eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Reaktion vorliegen.

14. Juni: Die US-Regierung erklärt, keinen Zweifel mehr am Einsatz chemischer Waffen, darunter auch das tödliche Nervengas Sarin, in Syrien zu haben. Der Geheimdienst gehe davon aus, dass das Assad- Regime die Kampfstoffe eingesetzt hat, erklärt der stellvertretende Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Ben Rhodes, in Washington.