Chronologie: Terror aus dem Nordkaukasus in vielen Ländern

Berlin (dpa) - Terroristen aus dem Nordkaukasus haben in Russland schon mehrere verheerende Anschläge verübt. Auch in anderen Ländern versuchten tschetschenische Islamisten bereits Angriffe.

11. August 2012: Drei mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen aus Tschetschenien und der Türkei werden in Spanien festgenommen. Laut Polizei wollten sie möglicherweise in der Hafenstadt Algeciras von einem Modellflugzeug einen Sprengsatz auf ein Einkaufszentrum werfen.

23. Juni 2011: Eine Spezialeinheit der Berliner Polizei fasst einen mutmaßlichen Helfer tschetschenischer Terroristen. Laut Justiz soll der 35-jährige Russe die radikalislamische Terrororganisation Jamaat Shariat unterstützt haben, indem er gefälschte Dokumente zwischen Deutschland und dem benachbarten Tschechien schmuggelte. Mit den Papieren sollen Terroristen geschleust worden sein, außerdem hätten sie zur Finanzierung des Kaufes von Waffen gedient.

Bereits am 3. Mai 2011 hatte die Polizei in Prag eine mutmaßliche Terrorzelle ausgehoben, die Verbindungen nach Deutschland gehabt haben soll. In der Wohnung eines 31-jährigen Mannes aus Tschetschenien wurden Maschinenpistolen, eine Handgranate, Pistolen und große Mengen Munition gefunden.

31. Mai 2011: Ein Kopenhagener Gericht verurteilt den
Tschetschenen Lors Dukajew für einen versuchten Anschlag auf die Zeitung „Jyllands-Posten“ zu zwölf Jahren Haft. Der in Belgien lebende 25-Jährige hatte sich im September 2010 in einer Kopenhagener Hoteltoilette bei der Explosion seines eigenen Sprengstoffes verletzt. Laut Gericht wollte er eine Briefbombe an die Redaktion der Zeitung schicken, die 2005 Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hatte.

8. Februar 2011: Der tschetschenische Top-Terrorist Doku Umarow bekennt sich zum Anschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo. Er habe die Tat angeordnet, sagte er, und drohte der russischen Regierung mit weiteren Anschlägen. Am 24. Januar hatte sich ein Attentäter im Flughafen in die Luft gesprengt, 37 Menschen starben.

4. Dezember 2010: Die österreichische Polizei nimmt auf dem Flughafen Schwechat bei Wien einen mutmaßlichen tschetschenischen Terroristen fest. Der 33-Jährige soll einen Anschlag auf Nato-Einrichtungen mit vorbereitet haben. Bereits am 23. November hatte es in Deutschland, den Niederlanden und Belgien Verhaftungen gegeben. Die insgesamt elf Terrorverdächtigen mit tschetschenischem Hintergrund sollen einen Anschlag in Belgien geplant haben.

27. November 2009: Bei einem Anschlag auf den Schnellzug Moskau-St. Petersburg sterben 26 Menschen. Etwa 130 weitere werden verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich der tschetschenische Terrorist Doku Umarow, der einen „Sabotagekrieg“ gegen die „blutige Besatzungspolitik“ Moskaus im Kaukasus ankündigt.

12. Juni 2005: Bei Moskau detoniert auf einem Gleisbett ein ferngezündeter Sprengsatz. Mehrere Waggons eines aus Tschetschenien kommenden Zuges entgleisen. 42 Menschen werden verletzt.

6. Februar 2004: Eine Bombe in der Moskauer U-Bahn tötet etwa 40 Fahrgäste. Die Polizei spricht von einem Selbstmord-Attentäter tschetschenischer Herkunft.

23. Oktober 2002: 41 Tschetschenen überfallen das Moskauer Theater Nord-Ost und nehmen mehr als 800 Geiseln. Nach drei Tagen stürmt die Polizei das Gebäude. 129 Geiseln sowie 41 Terroristen sterben.