Chronologie: US-Präsidenten ohne Parlamentsmehrheit
Washington (dpa) - Nach Niederlagen bei Zwischenwahlen mussten schon mehrere US-Präsidenten ohne Mehrheit in Senat oder Abgeordnetenhaus weiterregieren.
Das gilt seit 2010 auch für Barack Obama: Damals eroberten die Republikaner mit ihrem Widerstand gegen seine Gesundheitsreform das Repräsentantenhaus zurück.
Andere Beispiele:
GEORGE W. BUSH: Bei den Kongresswahlen 2006 verpassten die Wähler dem republikanischen Präsidenten einen Denkzettel. Viele waren mit seiner Politik unzufrieden, besonders mit dem Krieg im Irak und diversen Skandalen. Nach zwölf Jahren gewannen die oppositionellen Demokraten die Mehrheit in Senat und Repräsentantenhaus zurück.
BILL CLINTON: Nach knapp zwei Jahren im Weißen Haus erlitt seine Demokratische Partei bei den Kongress- und Gouverneurswahlen 1994 eine vernichtende Niederlage. Erstmals seit 40 Jahren stellten die Republikaner die Mehrheit im Repräsentantenhaus, zum ersten Mal seit 1987 auch im Senat. Trotzdem wurde Clinton 1996 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
RONALD REAGAN: Nach sechs Jahren Präsidentschaft erlitt der Republikaner bei den Kongresswahlen 1986 eine schwere Niederlage. Die Demokraten konnten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus ausbauen und die 1980 verlorene Mehrheit im Senat zurückerobern. Eine weitere Amtszeit erlaubte Reagan die Verfassung nicht.
DWIGHT D. EISENHOWER (Republikaner) und HARRY S. TRUMAN (Demokrat) wurden als Präsidenten wiedergewählt, obwohl ihre Parteien bei Zwischenwahlen 1954 beziehungsweise 1946 die Mehrheit im Kongress deutlich verloren hatten.