Gabriel beklagt „irre Zustände“ bei Energiewende
Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich über „irre Zustände“ bei der Energiewende beklagt und einen raschen Ausbau der Stromnetze angemahnt.
In Süddeutschland werde ein Atomkraftwerk nach dem anderen abgeschaltet. Weil der im Norden im Überfluss produzierte Windstrom aber wegen fehlender Leitungen nicht in den Süden komme, müsse dort manchmal Strom aus veralteten Öl-Kraftwerken in Österreich zugekauft werden.
Das sei eine „Karnevalsveranstaltung“, beklagte Gabriel. „Die Kollegen in Österreich kommen vor Lachen nicht aus dem Schlaf“, sagte er beim Arbeitgebertag in Berlin.
Die Energiewende müsse endlich systematisiert und europäisch gedacht werden. Zwischen der Bundesregierung und Bayern gibt es unverändert Differenzen, wo und in welchem Umfang in den nächsten Jahren neue Stromautobahnen vom Norden in den Süden gebaut werden sollen.