Publikumsliebling kehrt zurück Comeback in der Försterei perfekt: Baumgart ist Union-Coach

Berlin · Steffen Baumgart kehrt nach 20 Jahren zu Union Berlin zurück. Ein Kult-Coach an einem speziellen Ort. Das Ziel aller Verantwortlichen ist klar.

Ab sofort hören die Fußballer von Union Berlin auf das Kommando von Trainer Steffen Baumgart.

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Der einstige Publikumsliebling Steffen Baumgart kehrt nach mehr als zwei Jahrzehnten zum 1. FC Union Berlin zurück. Der 52 Jahre alte gebürtige Rostocker ist der neue Trainer des zuletzt schwächelnden Fußball-Bundesligisten. „Ich freue mich sehr auf die Rückkehr in die Bundesliga und zu Union. Es ist sicher ein Vorteil, den Verein und viele Menschen hier gut zu kennen“, sagte Baumgart in einer Mitteilung.

Baumgart-Start mit öffentlichem Training

Zuvor hatten der Sender Sky und der „Berliner Kurier“ darüber berichtet. Die erste Einheit mit seiner neuen Mannschaft wird Baumgart am kommenden Donnerstag auf dem Trainingsgelände an der Alten Försterei leiten - zur Freude der Fans wird es öffentlich sein.

Er ist zurück an der Alten Försterei.

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„Es ist sicher ein Vorteil, den Verein und viele Menschen hier gut zu kennen. Wir haben keine lange Vorbereitungszeit und werden mit den Spielern intensiv arbeiten, um für die vor uns liegenden Aufgaben gewappnet zu sein“, betonte Baumgart, der auch nach seiner eher kurzen seiner Zeit als Profi dem Verein immer verbunden geblieben ist.

Zur Rückkehr zu sportlich erfolgreichen Zeiten kehren in Co-Trainer Sebastian Bönig und Spielanalyst Adrian Wittmann zudem zwei langjährige Unioner zurück ins Team. Nach Weihnachten hatten die Berliner die Trennung von Bo Svensson bekannt gegeben. Der Däne hatte die Mannschaft erst im Juli übernommen, zuletzt aber in neun Spielen nacheinander keinen Sieg geholt. Die Vereinsverantwortlichen sahen sich zum Handeln gezwungen.

„Der richtige Trainertyp“

Zunächst galt in Medien André Breitenreiter als aussichtsreicher Kandidat. Dieser wurde aber einen Tag vor der Baumgart-Bekanngabe als neuer Trainer beim Zweitligisten Hannover 96 präsentiert. Baumgart selbst wurde zwar immer wieder als Kandidat gehandelt, wenn in der Försterei ein Trainer gesucht wurde. Seine starke Persönlichkeit hielt manche aber für ein Hindernis.

„Wir haben uns für Steffen Baumgart entschieden, weil wir überzeugt davon sind, dass er der richtige Trainertyp für uns ist. Seine Art, eine Mannschaft zu führen, Spieler zu fördern und zu fordern, war ein wichtiger Aspekt unserer Entscheidung. Hinzu kommt, dass er Bundesligaerfahrung mitbringt und Union bestens kennt“, erklärte nun aber Horst Heldt, Geschäftsführer Profifußball. Heldt hatte Baumgart 2021 auch schon mal zum 1. FC Köln an den Rhein geholt.

Zweimal Unions Fußballer des Jahres

Baumgart spielte vom Sommer 2002 an für zwei Saisons beim damaligen Zweitligisten und erlangte bei den Fans der Eisernen Kultstatus. Zweimal wurde er zu Unions Fußballer des Jahres gewählt. In den 68 Pflichtspielen hatte er 22 Tore erzielt und acht vorbereitet. Er war damals der Kapitän und wurde in beiden Spielzeiten zum "Union-Fußballer des Jahres" gewählt.

Viel Zeit hatten Heldt und auch Vereinspräsident Dirk Zingler nicht, um den Posten neu zu besetzen. Nach dem Trainingsstart am Donnerstag steht bereits am Sonntag gegen den Ligarivalen Holstein Kiel der erste Test an. Am 11. Januar kommt es zum Meisterschaftsspiel beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim. Vier Tage später ist der FC Augsburg zum Hinrunden-Abschluss zu Gast. In die Rückrunde startet Union mit dem Heimspiel gegen Mainz 05 am 19. Januar. Eine Woche später gastieren die Köpenicker in Hamburg bei Aufsteiger St. Pauli. Mit Baumgart als neuen Trainer.

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(dpa)