Hintergrund Der Sommer der Extreme - heiß und trocken

Offenbach (dpa) - In Deutschland ist seit Monaten Dauersommer mit viel Sonnenschein. Einige Werte des außergewöhnlichen Wetters:

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- Von Anfang April bis Ende Juli war es dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge noch nie so warm seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen im Jahr 1881. Demnach war es 3,6 Grad wärmer als im langjährigen Vergleich. Rekordniveau erreichten vor allem die Monate April und Mai.

- 39,5 Grad war die bisherige Temperaturspitze in diesem Sommer. Der Wert wurde am 31. Juli in Bernburg in Sachsen-Anhalt gemessen. Den Hitzerekord seit Beginn der Aufzeichnungen hält allerdings Kitzingen in Bayern. Sowohl am 5. Juli 2015 als auch am 7. August 2015 registrierte der DWD an seiner dortigen Messstation 40,3 Grad.

- Sogenannte Tropennächte, bei denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt, gab es in diesem Frühjahr und Sommer bereits eine ganze Reihe. Besonders warm war es in der Nacht zum 1. August. So erlebte Berlin mit einem Tiefstwert von 24,4 Grad an zwei Messstellen seine bislang wärmste Nacht seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

- Noch nie wurde zwischen April und Juli so wenig Niederschlag registriert. Im Vergleich zur vieljährigen (1961-1990) mittleren Niederschlagssumme betrug das Defizit 110 Millimeter. Besonders trocken war es in Sachsen-Anhalt, so die Experten vom DWD.

- In den vier Monaten gab es überdurchschnittlich viele Sonnenstunden. Der Juli war nach 2006 mit vielerorts 300 bis 350 Stunden der zweitsonnigste seit Messbeginn im Jahr 1950.

- Im Juli erreichte die Nordsee nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie die zweithöchste Oberflächentemperatur seit 50 Jahren: 16,3 Grad im Schnitt. Im Juli 2014 war das Wasser nur 0,1 Grad wärmer. Die Ostsee stellte mit einer mittleren Oberflächentemperatur von 20,0 Grad sogar einen neuen Rekord auf.