Anschlag der Taliban Der US-Stützpunkt Bagram in Afghanistan
Kabul (dpa) - Die Luftwaffenbasis Bagram ist der größte Stützpunkt der Koalitionstruppen in Afghanistan und zugleich das Hauptquartier des US-Militärs im Land. Bagram befindet sich etwa 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kabul.
Auf den Landebahnen der Basis können auch die größten Militärflugzeuge landen.
Der Flugplatz wurde bereits vom sowjetischen Militär betrieben und kurz nach Beginn der Nato-Intervention 2001 von US-Truppen übernommen. Seither sind verschiedene Einheiten der US Air Force, der US Army und der US Navy sowie Soldaten anderer Länder auf dem Gelände stationiert. Früher dienten hier etwa 40 000 Menschen. Gegenwärtig sind noch knapp 10 000 US-Soldaten im Land.
In Abstimmung mit der afghanischen Regierung unterhielten die USA in Bagram auch ein berüchtigtes Militärgefängnis. Im März 2013 wurde die Anstalt mit rund 3000 Inhaftierten den Afghanen übergeben. Im Dezember 2014 wurde auch die letzte Haftanstalt auf der Basis geschlossen. Menschenrechtsorganisationen berichteten immer wieder von Misshandlungen.
Die US-Basis war mehrfach Ziel von Angriffen und Terroranschlägen. Während eines Besuchs des damaligen US-Vizepräsidenten Richard Cheney im Februar 2007 kamen bei einem Selbstmordanschlag 23 Menschen ums Leben. Cheney blieb unverletzt. Bei einem weiteren Angriff im Mai 2010 starben 16 Taliban-Rebellen und ein Amerikaner.