DFB-Auswahl zittert sich ins WM-Viertelfinale

Berlin (dpa) - In einer 120 Minuten langen Zitterpartie hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Brasilien erreicht. Nach dem 2:1 (0:0) nach Verlängerung über Außenseiter Algerien in Porto Alegre geht es am Freitag in Rio de Janeiro gegen Frankreich.

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Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte André Schürrle (92.) mit einem Hackentrick und Mesut Özil (119.) verhinderten eine Blamage gegen die stark aufspielenden Nordafrikaner. Abdelmoumene Djabou verkürzte in der Nachspielzeit der Verlängerung noch. Bis dahin hatte der überragende Manuel Neuer sein Tor sauber gehalten und auch mit riskanten Ausflügen einen Rückstand und das drohende Aus verhindert. Nachdem Innenverteidiger Mats Hummels kurzfristig wegen einer Grippe ausfiel, verletzte sich während der Partie der ins Team gerückte Shkodran Mustafi am Oberschenkel und wurde vom Platz getragen.

Frankreich gewann zuvor in Brasília 2:0 (0:0) gegen Nigeria. Paul Pogba (79. Minute) und Nigerias Kapitän Joseph Yobo mit einem Eigentor (90.+2) trafen vor 67 882 Zuschauern im Estadio Nacional für den Weltmeister von 1998. Die Super Eagles aus Nigeria scheiterten auch bei ihrem dritten Anlauf, in ein WM-Viertelfinale einzuziehen.

Die Transfergerüchte um Toni Kroos erhielten vor dem deutschen Sieg neue Nahrung: Der Nationalspieler vom FC Bayern soll nach einem Bericht der spanischen Tageszeitung „Marca“ vor einem Wechsel zu Real Madrid stehen - was sein Berater umgehend dementierte. Wie das Blatt am Montag meldete, würden der Champions-League-Sieger und die Münchner über einen Transfer des Mittelfeldspielers verhandeln, der für eine angebliche Ablösesumme von 25 bis 30 Millionen Euro realisiert werden solle. Der FC Bayern gab zu dem Bericht keinen Kommentar ab.

Uruguays gesperrter Superstar Luis Suárez entschuldigte sich bei Giorgio Chiellini für die Folgen eines Bisses im WM-Spiel gegen Italien. Zudem versprach der Stürmer, dass derartige Ereignisse nicht wieder vorkommen, vermied aber das Geständnis einer absichtlichen Attacke. „Ich bedauere zutiefst, was passiert ist“, schrieb Suárez am Montag. „Ich entschuldige mich bei Giorgio Chiellini und der ganzen Fußball-Familie. Ich schwöre der Öffentlichkeit, dass es nie wieder einen weiteren solchen Vorfall geben wird.“

Suárez war für neun Pflicht-Länderspiele gesperrt und vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden. Chiellini nahm seine Entschuldigung an. „Es ist alles vergessen. Ich hoffe, die FIFA wird deine Sperre verringern“, twitterte er am Montag.

Derweil beschimpfte Uruguays Präsident José Mujica nach dem WM-Aus der Nationalelf und der Spielsperre für Suárez wüst den Weltverband. „Die von der FIFA sind ein Haufen alter Hurensöhne“, sagte Mujica am Rande des Empfangs der Nationalmannschaft nach ihrer Heimkehr am Flughafen von Carrasco bei Montevideo.

Bei den früh gescheiterten Teams läuft bereits die Aufarbeitung. Italien will nach dem bitteren Vorrunden-Aus erst im August über einen Nachfolger für den zurückgetretenen Nationaltrainer Cesare Prandelli entscheiden. In einer Sitzung am 11. August soll der neue Präsident des italienischen Fußball-Verbandes (FIGC) und Nachfolger für den ebenfalls zurückgetretenen Giancarlo Abete gewählt werden, entschied der FIGC-Rat übereinstimmenden Medienberichten zufolge.

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