Die beiden Hauptverdächtigen von Paris
Paris (dpa) - Die französische Polizei fahndet nach dem Mordanschlag von Paris mit zwölf Toten nach zwei Hauptverdächtigen. Am frühen Donnerstag veröffentlichten die Ermittler ein Fahndungsplakat.
Die mutmaßlichen Täter, die Brüder Said (34) und Chérif K. (32) sind polizeibekannt. Ein mutmaßlicher Helfer der beiden Brüder stellte sich nach knapp zwölf Stunden freiwillig der Polizei. Er soll seine Unschuld beteuern.
Chérif K. (32) - Der jüngere der beiden Brüder hat nach Berichten französischer Medien bereits ein Vorleben als Islamist. Er wurde 1982 in Paris geboren. Er soll Teil einer nach dem städtischen Park „Buttes-Chaumont“ genannten Verbindung um den radikalen islamischen Prediger Farid Benyettou gewesen sein, die in Frankreich Dschihadisten für den Kampf im Irak angeheuert haben soll. Kurz bevor der damals 22 Jahre alte Hilfsarbeiter sich via Syrien in den Irak absetzen konnte, um dort als Dschihadist gegen die US-Truppen zu kämpfen, wurde er verhaftet. Im Jahr 2008 wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt, von denen 18 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden. Zwei Jahre später wurde sein Name im Zusammenhang mit einem Befreiungsversuch eines inhaftierten Mitglieds einer islamistischen Gruppe genannt. Bevor Cherif K. im 19. Arrondissement von Paris den religiösen Unterweisungen von Benyettou folgte, war er nach Informationen von „France 3“ ein wenig frommer Rap-Fan, der hübschen Mädchen nachstellte. Den Recherchen zufolge bestand seine Vorbereitung auf eine geplante Reise in den Irak damals aus Jogging-Runden, die er in einem Pariser Park drehte und einer kurzen Einweisung an automatischen Waffen durch einen obskuren Waffenspezialisten.
Said K. (34) - Auch der ältere Bruder ist als französischer Staatsbürger im zehnten Arrondissement von Paris geboren. Im Zusammenhang mit den Aktivitäten seines jüngeren Bruders soll auch Said K. 2010 im Visier der Ermittler gewesen sein. Dabei sollen sich keine Erkenntnisse ergeben haben.