Die Terroranschläge in Brüssel - ein Minutenprotokoll
Brüssel (dpa) - Bei Terroranschlägen in Brüssel werden mindestens 34 Menschen getötet und weit mehr als 200 weitere verletzt. Ab 08.00 Uhr überschlagen sich die Ereignisse, die belgische Hauptstadt ist im Ausnahmezustand.
Gegen 08.00 Uhr: In der Abflughalle des Brüsseler Flughafens Zaventem gibt es kurz hintereinander zwei Explosionen.
08.50 Uhr: Alle Flüge von und nach Brüssel werden umgeleitet, berichtet der belgische Sender La Première.
Gegen 09.15 Uhr: In der zentralen Metro-Station Maelbeek gibt es eine weitere Explosion. Wenige Minuten später werden alle Metrostationen in Brüssel geschlossen.
09.23 Uhr: Belgien hebt die Terrorwarnstufe aufs höchste Niveau.
09.57 Uhr: Der belgische Sender RTBF berichtet über zehn Tote am Flughafen, Minuten später werden schon 13 Todesopfer gemeldet.
10.08 Uhr: Erste Berichte über einen Selbstmordattentäter kursieren, zunächst nicht von der Polizei bestätigt. Wenig später gehen die Sicherheitsbehörden von Terrorschlägen aus.
10.37 Uhr: Das belgische Krisenzentrum ruft die Bürger auf, zu Hause oder am Arbeitsplatz zu bleiben.
11.08 Uhr: In Brüssel werden sämtliche Bahnhöfe gesperrt. Minuten später stellt die Deutsche Bahn den Zugverkehr nach Aachen ein. Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys stoppt seine Fahrten über Belgien.
11:49 Uhr: Medien zitieren den belgischen Premier Charles Michel, dass es sich um Terroranschläge handelt.
12.15 Uhr: Elf Tote und 81 Verletzte am Airport sind die Zwischenbilanz, die Gesundheitsministerin Maggie De Block nennt.
12.47 Uhr: Laut belgischer Nachrichtenagentur Belga ist eine Kalaschnikow am Flughafen in der Abflughalle entdeckt worden.
14.35 Uhr: Mindestens 20 Menschen sind beim Anschlag in der Metro-Station ums Leben gekommen, sagt Bürgermeister Yvan Mayeur, 14 weitere bei einem Selbstmordattentat am Flughafen.
15.26 Uhr: US-Präsident Barack Obama verurteilt die Anschläge von Havanna aus.
16.04 Uhr: Die Polizei stellt die Suche nach Waffen und möglichen Verdächtigen am Airport ein, berichtet Belga. Durchsuchungen an mehreren Orten in der Stadt halten unvermindert an.
16.37 Uhr: Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bekennt sich zu den Anschlägen - laut Nachrichtenagentur Amaq, die dem IS nahesteht. Knapp zwei Stunden später übernimmt die Terrormiliz in einer Interneterklärung selbst die Verantwortung.
16.55 Uhr: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilt die Anschläge.
17.29 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagt Belgien volle Unterstützung bei der Suche nach den Attentätern zu. Zuvor hatte Bundespräsident Joachim Gauck auf seiner China-Reise betont, Deutschland teile die Trauer und stehe an der Seite seines Nachbarn.
17.34 Uhr: Im Flughafen wird laut Sender RTBF eine dritte Bombe gefunden. Sie war nicht detoniert, kann entschärft werden.
18.20 Uhr: Die belgische Polizei fahndet via Twitter-Foto nach einem Mann in weißer Jacke, der einen Flughafen-Gepäckwagen schiebt, auf dem eine große schwarze Tasche steht.
18.47 Uhr: Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw zufolge gehen die Ermittler von zwei Selbstmordattentätern am Airport aus.
19.16 Uhr: Bei Hausdurchsuchungen werden laut Staatsanwaltschaft eine IS-Flagge, ein Sprengsatz und chemische Substanzen gefunden.
19.17 Uhr: Der belgische König Phillippe ruft die Nation in einer Fernsehansprache auf, mit „Entschlossenheit, Ruhe und Würde“ auf den Terror zu reagieren.