Die wichtigsten Stationen im Leben Mubaraks
Kairo/Berlin (dpa) - Der am Freitag zurückgetretene ägyptische Präsident Husni Mubarak hat fast drei Jahrzehnte lang das größte arabischsprachige Land der Welt regiert. Stationen in seinem Leben:
4.05.1928 - Husni Mubarak wird im Dorf Kafr El-Moseilha in Unterägypten als Sohn eines Gerichtssekretärs geboren.
1947-1949 - Mubarak absolviert die ägyptische Militärakademie mit Auszeichnung und beginnt eine militärische Laufbahn.
1969 - Mubarak wird Stabschef der Luftwaffe
1972 - Oberbefehlshaber der Luftwaffe und stellvertretender Verteidigungsminister
Oktober 1973 - Ägypten und Syrien greifen Israel an. Jom-Kippur- Krieg. Als „Held des Oktoberkriegs“ erhält Mubarak hohe Auszeichungen
1975 - Mubarak wird Vizepräsident unter Anwar el Sadat
17.09.1978 - Ägypten und Israel einigen sich in Camp David auf die Rahmenvereinbarungen für ihren Friedensvertrag
26.03.1979 - Ägypten schließt Frieden mit Israel und isoliert sich damit in der arabischen Welt. Der in Washington unterzeichnete Vertrag verpflichtet Israel zum Abzug von der Sinai-Halbinsel
06.10.1981 - Islamistische Attentäter ermorden Sadat während einer Militärparade. Mubarak steht als sein Vize neben ihm auf der Tribüne. Eine Woche später wird er offiziell Staatspräsident. Am Friedensvertrag hält Mubarak fest und bemüht sich zugleich um Wiederannäherung an die anderen arabische Staaten.
1984 - Wiederaufnahme Ägyptens in die „Islamische Konferenz“
1987 - Mubarak wird als einziger Kandidat mit 97 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine zweite sechsjährige Amtszeit als Präsident bestätigt
1989 - Ägypten wird wieder zum Gipfel der Arabischen Liga eingeladen. Mubarak wird außerdem für ein Jahr zum Vorsitzenden der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) gewählt.
1991 - Ägypten beteiligt sich mit rund 35 000 Soldaten an der Operation „Desert Storm“ (Wüstensturm) unter Führung der USA an der Befreiung Kuwaits.
Oktober 1993 - Mubarak wird in einem Referendum für eine dritte Amtszeit bestätigt.
26.06.1995 - Attentat auf Mubarak während eines Besuchs in Addis Abeba. Der Präsident bleibt in seiner gepanzerten Limousine unversehrt.
1999 - Mubarak wird mit 93,8 Prozent der Stimmen für eine vierte Amtszeit bestätigt.
2000 - In Kairo kommen mehr als 30 Staats- und Regierungschefs der EU und der OAU zu einem Gipfeltreffen zusammen.
07.09.2005 - Bei der ersten Präsidentenwahl mit mehreren Kandidaten bekommt Mubarak nach offiziellen Angaben 88,5 Prozent der Stimmen. Bei der Parlamentswahl im Dezember gewinnen Vertreter der verbotenen Muslimbrüder als unabhängige Kandidaten rund 20 Prozent der Sitze. Gewalttätige Übergriffe der Polizei auf Oppositionelle.
2010 - Die erste Runde der Parlamentswahlen am 28. November wird von wichtigen Teilen der Opposition, die zweite Runde am 5. Dezember von fast der gesamten Opposition boykottiert. Mubaraks Staatspartei NDP holt 420 von 518 Sitzen, der Rest geht an sogenannte Unabhängige und Kleinstparteien.
Januar 2011 - Beginn der Massenproteste gegen Mubarak
29.01.2011 - Mubarak tauscht die Regierung aus und ernennt erstmals einen Vizepräsidenten, den bisherigen Geheimdienstchef Omar Suleiman. Luftfahrtminister Ahmad Schafik wird Ministerpräsident.
10.02.2011 - Mubarak gibt einen Teil seiner Amtsvollmachten an Suleiman ab.
11.02.2011 - Vizepräsident Suleiman gibt den Rücktritt Mubaraks bekannt.