Dobrindt setzt Untersuchungskommission ein
Berlin (dpa) - Im Skandal um Abgas-Manipulationen des Volkswagen-Konzerns setzt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Untersuchungskommission ein.
Die Kommission unter Leitung von Verkehrs-Staatssekretär Michael Odenwald werde noch diese Woche nach Wolfsburg reisen, sagte Dobrindt in Berlin. Sie soll nach seinen Worten untersuchen, „ob die betreffenden Fahrzeuge konform der deutschen und der europäischen Regeln gebaut und auch geprüft worden sind“. Dazu wollen die Experten Gespräche führen und Einblick in Unterlagen erbitten.
VW-Vorstandschef Martin Winterkorn bat am Dienstag öffentlich um Entschuldigung und versprach Aufklärung und Wiedergutmachung. Er betonte: „Auch ich habe zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Antworten auf alle Fragen.“ Er entschuldigte sich bei Kunden, bei den Behörden und der gesamten Öffentlichkeit für das „Fehlverhalten“.
Dobrindt sagte weiter, Volkswagen habe die Unterstützung aller Maßnahmen zugesagt. Es werde auch Gespräche mit der US-Umweltbehörde EPA und anderen deutschen Herstellern geben. In der Kommission sitzen Fachleute des Ministeriums und des Kraftfahrt-Bundesamtes. Ihre Arbeit wird den Angaben zufolge auch wissenschaftlich begleitet.
Die EPA wirft VW die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Dieselfahrzeugen vor, es drohen milliardenschwere Strafzahlungen. Die Wolfsburger haben das Fehlverhalten bereits eingeräumt und einen Verkaufsstopp für die betreffenden Modelle in den USA erlassen.