Dokumentation: Der EU-Gipfel in Zitaten
Brüssel (dpa) - Die EU-Staats- und Regierungschefs haben beim Sondergipfel in Brüssel über den Fiskalpakt und den neuen Rettungsfonds für kriselnde EU-Länder (ESM) beraten. Für Gesprächsstoff sorgte aber vor allem der Vorschlag aus Deutschland, Athen einen EU-Aufpasser an die Seite zu stellen.
Einige Zitate:
„Beleidigen muss man niemanden in der Politik. Das bringt nichts und das führt nur in die falsche Richtung.“ (Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann am Montag in Brüssel zur Idee eines EU-Aufpassers für Griechenland.)
„Ich denke, dass das größte Land in der Europäischen Union, Deutschland, etwas vorsichtiger sein sollte.“ (Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn)
„Man kann kein Land, egal welches es ist, unter Vormundschaft stellen.“ (Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy)
„Mein Eindruck ist, dass diese Frage vom Tisch ist.“ (Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker)
„Für Griechenland hat sich die Notwendigkeit einer solchen Überwachung ergeben.“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU)
„Ich glaube, dass wir eine Diskussion führen, die wir nicht führen sollten. Es geht darum: Wie kann Europa unterstützen, dass in Griechenland die Dinge eingehalten werden, die als Auflagen gegeben werden. Aber alles geht nur, indem Griechenland und die anderen Staaten das miteinander diskutieren.“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU)
„Wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, sollten wir eine Ermutigungsdebatte führen, keine Entmutigungsdebatte.“ (Außenminister Guido Westerwelle, FDP, am Montag auf seiner Nahost-Reise in Kairo zum selben Thema)
„Wir diskutieren über ein neues System für Griechenland.“ (Dänemarks Regierungschefin Helle Thorning-Schmidt)
„Ich kann die Frustration verstehen (...) Griechenland hält sich nicht an eigene Versprechen.“ (Schwedens Regierungschef Fredrik Reinfeldt)
„Was Griechenland angeht, so sind wir an einem Wendepunkt.“ (Der frühere griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou zur Schuldenkrise in Griechenland.)
„Dieser Gipfel sollte ein Gipfel der Hoffnung werden. (EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy)
„Wir haben erhebliche Fortschritte gemacht, aber wir sind noch nicht am Ziel.“ (Van Rompuy zu den Anstrengungen der EU-Länder in der Schuldenkrise)
„Weil ich ein optimistischer Mensch bin, bin ich zuversichtlich.“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel über eine mögliche künftige Einbeziehung Großbritanniens in den Fiskalpakt)
„Was ist das für ein Brandschutz, wenn er nicht stark genug ist?“ (Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann zur Weigerung Deutschlands, den Krisenfonds ESM aufzustocken.)
„Wir glauben, dass Eurobonds nach wie vor eine sinnvolle Antwort auf die auseinanderdriftende Zinssituation in der EU sind.“ (EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, SPD, beim Gipfel)