Dokumentation: Kernzitate von Gauck
„Die Attentate haben uns gezeigt, wie verwundbar die offene Gesellschaft ist. Aber sie haben auch bewirkt, dass wir uns neu besinnen. Die Terroristen wollten uns spalten. Erreicht haben sie das Gegenteil.
Sie haben uns zusammengeführt.“
„Der Terror ist international, aber das Bündnis der Freien und Friedfertigen ist es erst recht. Die Welt rückt zusammen. Denn die Freiheit und die Menschenrechte sind nicht nur französisch oder deutsch oder europäisch, sie sind nicht nur westlich. Sie sind universell.“
„Deutschland ist durch Einwanderung vielfältiger geworden — religiös, kulturell und mental. Diese Vielfalt gehört zu dem, was unser Land erfolgreich, interessant und liebenswert macht. Die offene Gesellschaft bezieht ihre Stärke gerade auch aus ihren Unterschieden. Das gilt allerdings solange, wie wir unsere Ansichten friedlich und in Respekt vor dem Nächsten zum Ausdruck bringen.“
„Wir gemeinsam stellen uns jeder Art von Dämonisierung und Ausgrenzung entgegen. Die Politik, indem sie entschlossen und besonnen reagiert und regiert. Bürgerinnen und Bürger, indem sie sich gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine offene Gesellschaft stark machen. Wir alle zeigen Gesicht! Und wir wissen: Vielfalt braucht Begegnung. Distanz zwischen Einwanderern und Einheimischen, die Distanz auch manchmal zwischen Eingewanderten unterschiedlicher Herkunft, sie wird noch zu selten überwunden.“
„Wir alle sind Deutschland! Wir, die Demokraten mit unseren so verschiedenen politischen, kulturellen und religiösen Prägungen. Wir, die wir uns achten und uns brauchen. Wir, die wir uns zutrauen, ein Leben zu gestalten, wie wir es uns doch alle wünschen: in Einigkeit und Recht und Freiheit.“
(Bundespräsident Joachim Gauck am Dienstag in seiner Rede bei der Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin.)