Wildes Flüchtlingscamp „Dschungel von Calais“: Frankreichs größter Slum
Calais (dpa) - Das Flüchtlingslager von Calais ist Frankreichs größter Slum. Hinter Chemiefabriken und einer Autobahn leben nach offiziellen Angaben etwa 6500 Menschen.
Die Flüchtlinge und Migranten kommen aus armen Ländern wie Äthiopien, Eritrea, Afghanistan und dem Sudan. Die Zahlen gehen weit auseinander. Hilfsorganisationen sprachen im Sommer sogar von mehr als 10 000 Migranten, die sich dort aufhalten.
Im „Dschungel von Calais“ leben viele Menschen, die gerne nach Großbritannien möchten, weil sie sich dort eine bessere Zukunft versprechen. Auch die Sprache wäre für sie einfacher zu beherrschen, die meisten sprechen kein Französisch. Doch die Grenze sei dicht, meint die Präfektin des Départements Pas-de-Calais, Fabienne Buccio.
Mehrere Migranten kamen auf dem Weg auf die Insel bereits ums Leben. Großbritannien ist nicht weit, nach Dover sind es nur rund 40 Kilometer. Calais hat einen großen Fährhafen, der Kanaltunnel ist nahe.
In Calais sammeln sich schon seit Jahren Migranten, die illegal den Ärmelkanal überqueren wollen. Die Lage verschärfte sich mit der internationalen Flüchtlingskrise.
Auf Brachland entstand von 2015 an das Lager aus Zelten, Hütten und inzwischen auch Wohncontainern. Diese wurden vom Staat eingerichtet und sollen zunächst weitergenutzt werden. In diesen Behelfsbauten können rund 1500 Menschen untergebracht werden.