„Keinerlei Vorteil“ Ehemaliger Mossad-Chef Halevy warnt vor Einmischung im Iran
Jerusalem (dpa) - Der ehemalige Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad hat angesichts der jüngsten Proteste im Iran vor einer Einmischung Israels gewarnt.
Efraim Halevy sagte der „Jerusalem Post“: „Wenn wir uns in die Ereignisse im Iran einschalten, wird dies keinerlei Vorteil bringen. Wir haben genug eigene Probleme.“
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte den Demonstranten im Iran am Montag Erfolg gewünscht und die Hoffnung auf einen Sturz der iranischen Führung geäußert. Er warf europäischen Regierungen vor, sie unterstützten die Demonstranten nicht in ihrem Kampf für Freiheit. Auch Geheimdienstminister Israel Katz sagte, Israel wolle sich zwar nicht einmischen, „aber wir wünschen uns, dass das Unterdrückungsregime beendet und durch eine Demokratie abgelöst wird“.
Ex-Mossad-Chef Halevy sagte, die Proteste seien „positive Entwicklungen im israelischen Interesse“. Es gebe „schwerwiegende Probleme“ im Iran. „Wenn wir uns einmischen, dann schwächen wir jene im Iran, die in Zukunft eine bessere Politik betreiben könnten, die unsere frühere Beziehung mit dem Iran wiederherstellt“, warnte er gleichzeitig. Israel solle besser still sitzen und die Dinge im Iran ihren Lauf nehmen lassen.
Im Iran unter Schah Mohammed Resa Pahlevi gab es eine versteckte Militärzusammenarbeit mit Israel. Nach der iranischen Revolution 1979 unter Ajatollah Ruhollah Khomeini wurde der jüdische Staat zum Todfeind erklärt. Israel sieht sich weiter vom iranischen Atomprogramm in seiner Existenz bedroht, verglich Teheran mit dem NS-Regime.