Enteisungsmittel für Flughäfen knapp
Sulzbach (dpa) - Das frostige Winterwetter der vergangenen Wochen bringt die Versorgung der Flughäfen mit Enteisungsmitteln ins Stocken. Bei Clariant, einem der wenigen Hersteller der Spezialchemikalien, läuft die Produktion mittlerweile rund um die Uhr.
„Es gibt derzeit Engpässe“, sagte Clariant-Sprecher Ulrich Nies am Donnerstag im hessischen Sulzbach. Ein Grund für die große Nachfrage sei der frühe Wintereinbruch flächendeckend in Europa.
„Jetzt brauchen alle zeitgleich Enteisungsmittel.“ Zudem gestalte sich angesichts der Lage auf den Autobahnen der Transport zu den Flughäfen schwierig. Hinzu komme, dass der Schnee, der derzeit falle, sehr nass sei. „Dafür brauchen sie rund ein Drittel mehr Flüssigkeit“, sagte Nies. „Das macht alles extrem knapp.“ In dieser Form habe er solche Schwierigkeiten noch nicht erlebt. Claraint stellt die Mittel in einem Werk in Burgkirchen in Bayern her.
Auf einigen deutschen Flughäfen fehlt inzwischen bereits Enteisungsmittel. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen Lieferschwierigkeiten nannte als Grund ebenfalls Lieferschwierigkeiten der wenigen spezialisierten Hersteller. Das Problem bestehe nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin zeigte sich über die Lieferengpässe und die daraus resultierenden Ausfälle und Verspätungen verärgert.