Ermittlungen gehen weiter
Verden/Hamburg (dpa) - Nachdem die Polizei einen fast 20 Jahre unentdeckten Kinder-Serienmörder geschnappt hat, gehen die Ermittlungen weiter. Mindestens drei Jungen brachte der heute 40-Jährige um, zuletzt Dennis aus Niedersachsen im Jahr 2001.
„Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns und werden dafür noch Wochen oder Monate brauchen“, sagte Polizeisprecher Jürgen Menzel am Freitagabend im niedersächsischen Verden dem NDR-Fernsehen. Es werde untersucht, ob noch weitere Kindermorde und Missbrauchsfälle auf das Konto des Mannes gehen, dessen Name mit Martin N. abgekürzt wird.
Beamte hatten den Mann am Mittwoch in Hamburg-Wilstorf festgenommen. Er gestand, zwischen 1992 und 2001 drei kleine Jungen umgebracht zu haben. Darüber hinaus soll der Mann für mindestens 40 weitere Fälle von sexuellem Missbrauch verantwortlich sein. Laut Polizei war er als Sexualtäter bekannt, aber nicht vorbestraft.
Zeugen beschrieben den Pädagogen, der zwischenzeitlich auch Jugendbetreuer war und zuletzt in der Erwachsenenbildung arbeitete, als sozial unauffällig und hilfsbereit. Der gebürtige Bremer lebte seit zehn Jahren in Hamburg. In der Öffentlichkeit war der Tatverdächtige als „der Maskenmann“ bekannt, weil Opfer und Zeugen ihn immer wieder als großen schwarzen Mann mit Gesichtsmaske beschrieben hatten.
Laut Geständnis war das letzte Opfer 2001 der neun Jahre alte Dennis Klein aus Osterholz-Scharmbeck. 1995 soll der frühere Lehramtsstudent den achtjährigen Dennis Rostel aus Nordrhein-Westfalen umgebracht haben, den er in einem Ferienzeltlager in Schleswig-Holstein aufspürte. 1992 war nach dem Geständnis des Mannes der 13 Jahre alte Stefan Jahr sein Opfer geworden - er verschwand aus einem Internat im niedersächsischen Scheeßel.