Erneut starke Verluste in Japan und Hongkong

Tokio (dpa) - An der japanischen Börse hat sich die Talfahrt der Kurse am Dienstag mit der Sorge der Investoren vor einem Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession fortgesetzt. Auch in Hongkong fielen die Kurse.

Der Nikkei-Index für 225 führende Werte schloss den Handel aber mit geringeren Verlusten als am Vortag und ging mit einem Minus von 1,68 Prozent bei 8944,48 Punkten aus dem Handel. Das war der sechste Handelstag in Folge mit Kursverlusten. Der breit gefasste Topix rutschte um 1,59 Prozent ab auf 770,39 Punkte.

„Der weltweite Kursrutsch an den Börsen setzt sich fort“, hieß es von Händlern. Mittlerweile seien die Kriterien für einen sogenannten „Bärenmarkt“ an japanischen Börse erfüllt. Mit Spannung würden nun die Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke im Anschluss an die Zinsentscheidung in den USA erwartet.

Zu den großen Verlieren zählen die Aktien Mitsubishi UFJ Financial Group mit einem Minus von 2,42 Prozent. Der Finanzkonzern zählt zu den großen japanischen Anteilseignern von US-amerikanischen Staatsanleihen. Noch stärkere Verluste gab es bei den Aktien der Inpex Copr. mit einem Minus von 5,51 Prozent. Das Unternehmen ist der größte japanische Ölförderkonzern und leidet laut Händlern unter der massiven Talfahrt der Ölpreise in den vergangenen Handelstagen.

Der Dollar wurde im Nachmittagshandel leichter mit 77,36-38 Yen gehandelt nach 77,88-89 Yen am späten Montag. Der Euro notierte zum Yen leichter mit 110,10-12 Yen nach 111,80-84 Yen am Vorabend. Zum Dollar lag er schwächer bei 1,4231-4234 Dollar nach 1,4357-4358 Dollar am späten Montag.

An der Hongkonger Börse fiel der Hang Seng-Index zeitweise bis zu sieben Prozent. Er erholte sich dann nur leicht wieder und schloss mit einem Minus von 5,66 Prozent oder 1159 Punkten bei 19 330. Trotz schlechter Inflationszahlen in China und anfänglicher Verluste beendeten hingegen die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen den Handelstag eher ausgeglichen. Der Shanghai Composite Index schloss mit einem geringen Minus von 0,03 Prozent oder 0,75 Punkten bei 2526,07. Der Shenzhen Component Index stieg minimal um 0,02 Prozent oder 2,46 Punkte bei 11 315.

Zwar drückte der unerwartet starke Anstieg der Inflation im Juli in China auf ein Drei-Jahres-Hoch von 6,5 Prozent die Stimmung, doch rechneten Experten wegen der globalen Unsicherheiten vorerst kaum mit einer weiteren Leitzinserhöhung durch die Zentralbank in Peking.