Hintergrund Es gibt noch viele gefährliche Blindgänger im Boden
Berlin (dpa) - Jahr für Jahr bergen Bomben-Spezialisten in Deutschland nach wie vor mehrere Hundert Tonnen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Bis zum Kriegsende vor mehr als sieben Jahrzehnten hatten alliierte Bomber vor allem Industriezentren und Verkehrsknotenpunkte angegriffen.
Wie viele Blindgänger noch im Boden zu finden sind, lässt sich nicht genau sagen. Über dem damaligen Deutschen Reich wurden während des gesamten Krieges rund 1,35 Millionen Tonnen Sprengkörper abgeworfen. Experten gehen davon aus, dass rund ein Zehntel der Bomben nicht explodiert ist.
Belastbare Zahlen, wie viele Weltkriegsbomben später noch explodierten beziehungsweise während oder in den Jahren nach dem Krieg entschärft oder geborgen wurden, gibt es nicht. Warum Fliegerbomben nicht explodiert sind, kann unterschiedliche Gründe haben. Manche waren beim Abwurf nicht entsichert, bei anderen gab es technische Defekte. Experten für Kampfmittelräumung gehen zum Beispiel davon aus, dass die Zünder beim Abwurf aus mehreren Tausend Metern Höhe vereisen konnten, so dass die Entsicherung nicht funktionierte. Möglich war auch, dass die Bomben nur am Kopf und am Heck Zünder hatten, aber quer aufschlugen.
Blindgänger werden, wie im Fall von Augsburg, oft bei Bauarbeiten entdeckt. Aber auch die Auswertung von historischen Luftbildern und die Angaben von Zeitzeugen führen zu entsprechenden Funden.