EU-Parlamentspräsident für Investitionen in Griechenland

Berlin (dpa) - Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), wirbt trotz der politischen Krise in Athen für weitere Finanzhilfen für Griechenland.

„Wir wollen das Land mit den Hilfszahlungen stabilisieren und keinen Zusammenbruch auslösen, dessen Domino-Effekte wir nicht kennen“, sagte Schulz dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstag). An diesem Sonntag will Schulz in Griechenland mit politisch Verantwortlichen sprechen.

„Im Moment scheint in Griechenland eine Regierungsbildung nicht möglich“, sagte Schulz. Die Zersplitterung der Parteienlandschaft sei „Ausdruck einer tiefen psychologischen Krise“ und kein Nein zur EU. „Wenn das neue Parlament keine funktionierende Regierung zustande bringt, ist es besser, noch mal zu wählen und die 40 Prozent Nichtwähler an die Urnen zu bringen.“

Eine Pleite Griechenlands sei noch abzuwenden, wenn die Griechen sich an die Vereinbarungen hielten, sagte Schulz. Es sei ärgerlich, wenn ein „gegen viele Widerstände“ geschnürtes Hilfspaket „von manchen in Athen als Brüssler Diktat kritisiert“ werde. „Wir bringen 130 Milliarden Euro aber nicht nach Griechenland, um die Menschen dort zu quälen.“

Zum Sparen müssten aber Wachstumsimpulse kommen. „Griechenland ist ein geeignetes Land für die Solarenergie“, sagte Schulz. Athen müsse Netze ausbauen, um den Strom zu exportieren - bis nach Deutschland. Man könnte junge Leute in Infrastruktur-Projekten und im Umweltschutz beschäftigen.