Europas Warnsystem für gefährliche Lebensmittel
Brüssel (dpa) - Wenn riskante Lebensmittel in Europa im Umlauf sind, tauschen die EU-Länder über ein Schnellwarnsystem wichtige Informationen aus.
Das gilt auch jetzt - bei den gefährlichen EHEC-Keimen auf Gurken. Über das europäische Schnellwarnsystem für Nahrungs- und Futtermittel RASFF hat Deutschland die übrigen 26 EU-Länder vor den Ursachen der Infektionen offiziell gewarnt.
Bestehen unmittelbare Risiken für die menschliche Gesundheit, können nationale Behörden RASFF-Warnungen europaweit zum Anlass nehmen, um die Öffentlichkeit zu informieren, Rückrufaktionen zu starten oder Importe an den Grenzen abzufangen. Betroffene Produkte werden meist vom Markt genommen. In Deutschland laufen die Hinweise beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ein. Darin steht, um welche Produkte es geht, woher sie kommen und welche Maßnahmen im betroffenen Land ergriffen worden sind.
RASFF gibt es seit 1979. Nicht nur die EU-Staaten tauschen darüber Informationen aus. Auch Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz machen mit. Darüber hinaus können Drittstaaten über eine Online-Plattform die Meldungen abrufen. 2009 gab es rund 8000 RASFF Meldungen, so viele wie nie zuvor. Bei 557 davon handelte es sich um ernstzunehmende Warnungen über Gefahrenprodukte, die schon auf dem Markt waren.