Ex-Student richtet Blutbad an US-College an

San Francisco (dpa) - Bei einem Amoklauf in einem Privatcollege im kalifornischen Oakland hat ein ehemaliger Student ein Blutbad mit sieben Toten angerichtet. Fünf Opfer starben im Kugelhagel, zwei weitere erlagen später ihren Verletzungen, teilte Oaklands Polizeichef Howard Jordan mit.

Drei Verletzte würden noch behandelt, sie seien aber außer Lebensgefahr. Jordan sprach von einem „schockierenden und sinnlosen“ Verbrechen. Das Motiv des 43 Jahre alten Schützen blieb zunächst unklar.

Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei den Opfern um sechs Frauen und einen Mann im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, berichtet die lokale Zeitung „Oakland Tribune“ unter Berufung auf die Polizei. Der mutmaßliche Täter - ein 43-jährigen Mann koreanischer Abstammung - habe sich rund eine Stunde nach dem Blutbad an der Oikos University in einem wenige Kilometer entfernten Einkaufszentrum gestellt, erklärten die Ermittler.

Dem Zeitungsbericht zufolge war der Student monatelang nicht im Unterricht aufgetaucht - bis zu diesem Montagmorgen. Augenzeugen schilderten Szenen wie bei einer Hinrichtung: In einem Raum habe er seine früheren Kommilitonen aufgefordert, sich an einer Wand aufzustellen, teilten Verwandte einer verletzten Studentin laut der „Oakland Tribune“ mit. Dann habe der Ex-Schüler eine Waffe gezogen und als seine Opfer die Flucht ergriffen, habe er um sich geschossen.

Der Polizei habe sich am Tatort eine „extrem chaotische Szene“ geboten, sagte Polizeichef Jordan. Einige Studenten wären in Panik geflüchtet, andere hätten sich in Räumen verbarrikadiert. Die Polizei brach Fenster und Türen auf, um zu den Studenten vorzudringen. Anfangs hätte man nicht gewusst, ob sich der Täter und möglicherweise Komplizen noch in dem Gebäude befänden.

Die 27-jährige Studentin Dechen Yangdon sagte dem „San Francisco Chronicle“, sie hätte sofort die Tür zu ihrem Klassenzimmer abgeschlossen und das Licht ausgemacht, als sie am Eingang Schüsse hörte. Dann habe jemand vergeblich versucht, die Tür einzutreten. Nach vier Schüssen sei der Täter weitergezogen. Niemand in dem Raum sei verletzt worden, sagte Yangdon.

Pastor Jong Kim, der Gründer der Einrichtung, sagte dem Blatt, dass der mutmaßliche Täter früher Krankenpflegerkurse besucht habe. Er sei aber nicht sicher, ob der Mann von der Schule verwiesen worden sei oder sie freiwillig verlassen habe. Auf der Website der Oikos Universität heißt es, dass sich die Ausbildung an christlichen Werten orientiert. Zum Angebot gehören Kurse für asiatische Medizin, Musik, religiöse Studien und Krankenpflegerlehrgänge.